Das internationale katholische Hilfswerk missio München verfolgt mit großer Sorge die Entwicklungen in Niger nach dem jüngsten Militärputsch.
München – Das internationale katholische Hilfswerk missio München verfolgt mit großer Sorge die Entwicklungen in Niger nach dem jüngsten Militärputsch. „Wir stehen fest an der Seite unserer Partnerinnen und Partner. Die Menschen in Niger benötigen jetzt mehr denn je Unterstützung“, sagte missio-Präsident Wolfgang Huber am Montag in München.
An die Bundesregierung appellierte er, sich für eine friedliche und pragmatische Lösung einzusetzen. „Die Situation ist brandgefährlich. Eine militärische Auseinandersetzung würde das Land ins Chaos stürzen und fände keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Viele waren unzufrieden mit dem gestürzten Präsidenten.“
Beim weiteren Vorgehen müsse stärker auf die Belange der Menschen in dem Land Rücksicht genommen werden, hieß es. „Die Armut in Niger ist groß, es droht eine schlechte Ernte. Sanktionen, unter denen in erster Linie die Zivilbevölkerung leidet, sind der falsche Weg“, so Huber. Der Warenverkehr in das auf Importe angewiesene Land sei wegen der Sanktionen der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS und Grenzschließungen stark eingeschränkt. Es kommt zu massiven Stromausfällen.
In der Folge sind laut Mitteilung die Preise für Lebensmittel in die Höhe geschossen, teilweise kosten Waren bereits das Doppelte. „Das trifft besonders diejenigen, die ohnehin am wenigsten zum Leben haben“, sagte der missio-Präsident. Nachdem die EU wegen des Putsches internationale Hilfsgelder eingefroren habe, sei es umso wichtiger, über lokale Partnerinnen und Partner den Menschen Unterstützung zukommen zu lassen.
missio München fördert eigenen Angaben zufolge ein Landwirtschaftsprojekt für Frauen in dem dürregeplagten Land. In der Diözese Maradi bringen demnach Schwestern der Ordensgemeinschaft Fraternite des Servantes du Christ auf einem landwirtschaftlichen Anwesen 200 Frauen bei, wie sie nachhaltig Getreide und Gemüse anbauen und verkaufen. Kinder könnten einen Kindergarten und eine Grundschule besuchen, die zum Zentrum gehörten. Das Projekt werde nun verlängert.