Neuer Pilgerweg in Gelsenkirchen verbindet Gott und Fußball

Die neue „Extratour 04“ ergänzt das rund 250 Kilometer lange Netz der Pilgerwege im Bistum Essen um die Dimension des Fußball-Mythos Schalke.
Neuer Pilgerweg in Gelsenkirchen verbindet Gott und Fußball

Der Pilgerweg führt auch zur Arena Auf Schalke –Foto: Achum Pohl/Bistum Essen

Gott und Fußball – diese Verbindung ist Thema eines neuen Pilgerwegs, der nun in Gelsenkirchen das Netz der Pilgerwege im Ruhrbistum ergänzt. Los geht’s an der Kirche St. Joseph, direkt an der „Schalker Meile“, die vor jedem Heimspiel des FC Schalke 04 eigens für die Fußballfans öffnet. Diese können dann nicht nur blau-weiße Kerzen entzünden, sondern auch das einzigartige Kirchenfenster anschauen, das im rechten Seitenschiff den Heiligen Aloisius – Schutzpatron der Jugend – mit einem blau-weißen Fußball zeigt. Über die abends und nachts blau-weiß beleuchtete „Schalker Meile“ laufen die Pilgernden Richtung Norden, passieren den „Gehweg der Legenden“, den einstigen Tabakladen von Ernst Kuzorra und „An Gott kommt keiner vorbei“-Stan Libuda bis sie die Glückauf-Kampfbahn erreichen, die frühere Heimspielstätte des FC Schalke 04. Es folgen der Friedhof Rosenhügel, auf dem frühe Schalke-Stars wie Kuzorra und Fritz Szepan begraben liegen, und nördlich des Rhein-Herne-Kanals das neue Gräberfeld für Schalke-Fans in Sichtweite der Veltins-Arena.

Entstanden ist der neue Pilgerweg als Projekt eines Religionskurses am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer. Gemeinsam mit der Seelsorgerin Laura Meemann von der örtlichen Pfarrei St. Urbanus und Religionslehrer Martin Miebach haben die vier Schülerinnen und Schüler des Projektkurses „Pilgern“, Katarina Manojlovic, Marie Rohde, Pia Mahler und Simon Keddigkeit, im vergangenen Schuljahr den Weg entwickelt. Jetzt wurde der Pilgerweg mit gemeinsam mit vielen Schülerinnen und Schülern eingeweiht. „Das Besondere an diesem Weg ist, dass er Fußball und Religiöses miteinander verbindet. Er soll damit nicht nur für klassische Pilgerinnen und Pilger, sondern auch für Fußballfans interessant sein“, erläutert Pastoralassistentin Meemann. „Außerdem wird auf dem Weg deutlich, wie nah sich Fußball und Religionen an vielen Stellen sind.“

Nach der Veltins-Arena mit der ökumenischen Kapelle und den Relikten des alten Parkstadions – in dem im Mai 1987 Papst Johannes Paul II. zu Gast war – ändert sich der Charakter der Extratour: Am Berger See, im Garten von Schloss Berge oder am Buerer Hauptfriedhof sind die Pilgernden von viel Natur umgeben, die zum Entspannen einlädt und vielleicht hier und da zum Innehalten. Zum Beispiel an der Sieben-Schmerzen-Kapelle im Westerholter Wald oder an der St.-Michael-Kirche in Gelsenkirchem-Hassel, wo der Extratour-Weg aus Schalke auf den Hauptpilgerweg 4 im Netz der Pilgerwege des Ruhrbistums trifft, der Gelsenkirchen-Hassel mit dem Essener Dom verbindet.

tr/pbe

Info: Die neue „Extratour 04“ unter den Pilgerwegen im Bistum Essen ist nicht exakt durchnummeriert, sondern mit Blick auf den Schalker Fußballverein beziffert und insgesamt 14,7 Kilometer lang. Zwei Faltblättern, die auf der Internetseite pilgerweg.bistum-essen.de ebenso heruntergeladen werden können wie die Daten für Navigationsgeräte dokumentieren den Pilgerweg. Zudem ist der Weg – wie alle Pilgerwege des Bistums Essen – mit offiziellen Wanderzeichen des Sauerländischen Gebirgsvereins markiert und auf den Portalen „outdooractive“ und „komoot“ abrufbar.