Partnerprojekt von Caritas München und Kiew für Kinder

Caritas München und Caritas Kiew haben ein internationales Kooperationsprojekt für vom Krieg traumatisierte Kinder ins Leben gerufen.
Partnerprojekt von Caritas München und Kiew für Kinder

Symbolbild –Foto: Kirche in Not

Caritas München und Caritas Kiew haben ein internationales Kooperationsprojekt für vom Krieg traumatisierte Kinder ins Leben gerufen. Dieses wurde am Donnerstag in München vorgestellt. Unter dem Motto „Tut i tam“ (ukrainisch für „hier und dort“) soll Mädchen und Jungen in beiden Städten und im Umland der ukrainischen Hauptstadt geholfen werden, ihre traumatischen Kriegserlebnisse zu verarbeiten.

Laut dem Direktor der Caritas Kiew, Pater Roman Syrotych, der eigens angereist war, sind Hunderttausende von Kindern in den fünf vom Wohlfahrtsverband betreuten Regionen davon betroffen. „Wir wollen ihnen ein kindgerechtes Leben zurückgeben“, erklärte er das Ziel. In der Hauptstadt gibt es demnach bereits sogenannte kinderfreundliche Räume, in denen die Betroffenen etwa durch Musiktherapien, Malen und Basteln beschäftigt würden. Nun sei geplant, mit Unterstützung aus München mobile Teams für die Region aufzubauen.

Nach den Worten der ukrainischen Projektleiterin Olena Pokotyuk wird die Arbeit der hauptamtlichen Fachkräfte, darunter Psychologen, Sozialpädagogen und Musiktherapeuten, von einer großen Zahl von Ehrenamtlichen unterstützt. Oft handle es sich dabei um Personen, die selbst Binnenflüchtlinge seien. Gesucht würden aktuell vor allem Psychotherapeuten, die Erfahrungen hätten mit der Arbeit mit vom Krieg traumatisierten Kindern. Mit Caritas Deutschland gebe es dazu bereits einen Erfahrungsaustausch, mit der Münchner Kooperation solle dieser noch verstärkt werden.

Zugleich läuft in der bayerischen Landeshauptstadt seit September ein entsprechendes Projekt des katholischen Wohlfahrtsverbands für dorthin mit ihren Angehörigen geflüchtete Kinder. Weitere Standorte seien geplant, erklärte die dafür verantwortliche Sozialpädagogin Darya Dmytruk. Mit Hilfe von Beschäftigungstherapien sowie des Sprechens der eigenen Muttersprache sollen die Mädchen und Jungen ein Gefühl dafür bekommen, woher sie kommen und wer sie sind. Es gehe darum, die eigenen Wurzeln zu festigen und Traumata aufzuarbeiten, egal ob sich die Beteiligten später fürs Bleiben in Deutschland oder für ein Zurückgehen in die Heimat entschieden.

Der Geschäftsleiter der Caritas München, Harald Bachmeier, sagte, normalerweise sei es nicht Aufgabe des Verbands, Auslandsprojekte zu organisieren. In diesem Fall sei aber bewusst eine Ausnahme gemacht worden, da München und Kiew Partnerstädte seien. Die Gruppe aus Kiew besucht am 25. November auch die Messe „München global – solidarisch – aktiv“ und stellt dort ihr Projekt vor.

kna