Vanillekipferl, Zimtsterne und Co – aus Sicht einer Brauchtumsforscherin lässt sich an diesen adventlichen Leckereien „ganz viel an kulturellem und gesellschaftlichen Wandel ablesen“.
Bonn – Vanillekipferl, Zimtsterne und Co – aus Sicht einer Brauchtumsforscherin lässt sich an diesen adventlichen Leckereien „ganz viel an kulturellem und gesellschaftlichen Wandel ablesen“. Das sagte Gabriele Dafft in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Weihnachtsgebäck sei „immer auch auf vielfältige Weise ein Spiegel seiner Zeit“. Dafft forscht am LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte über Alltagskultur.
In den 1950er Jahren habe das adventliche Backen dem Bild der fürsorglichen Hausfrau entsprochen, „die für ihre Lieben eine gemütliche Atmosphäre mit allerlei Leckereien zaubern sollte“. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das opulente Plätzchenbacken nach Ansicht der Expertin zu einem regelrechten Kult entwickelt – „an dem sich heute natürlich auch Männer beteiligen“.
Seit rund 50 Jahren sei die Weihnachtsbäckerei zudem immer ausgefallener geworden, so Dafft. Neben den traditionellen Gebäcksorten seien nun auch exotischere Formen und Gewürze hinzugekommen. „Momentan sind Rezepte mit Cranberries und anderen Zutaten im Trend, die als Superfood gelten.“ Zwar wollten Menschen etwas Vertrautes auf dem Plätzchenteller haben, andererseits werde aber gerne auch Neues ausprobiert. „Die Sozialen Medien haben sicher ihren Anteil daran, wenn User ihre neuen Kreationen präsentieren.“