Nordrhein-Westfalen rechnet in den nächsten Jahren mit mehr Einsteigern in den Pflegeberuf als in den Ruhestand ausscheidenden Kräften.
Düsseldorf – Nordrhein-Westfalen rechnet in den nächsten Jahren mit mehr Einsteigern in den Pflegeberuf als in den Ruhestand ausscheidenden Kräften. Dies sei ein gutes Zeichen, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag bei der Vorstellung der Landesberichterstattung Gesundheitsberufe Nordrhein-Westfalen 2023 in Düsseldorf. Dennoch bleibe die Sicherung des Fachkräftebedarfs eine große Herausforderung. Derzeit gebe es landesweit 7.300 offene Stellen. Voraussichtlich träten rund 8.600 ausgebildete Pflegefachkräfte pro Jahr neu in den Arbeitsmarkt ein.
Die SPD-Landtagsfraktion nannte die Zahl der offenen Stellen im Pflegebereich eine große Herausforderung. Die schwarz-grüne Landesregierung müsse jetzt umgehend Lösungen liefern, damit die Belastung von Beschäftigten und pflegenden Angehörigen nicht noch weiter ansteige – zumal die Zahl der zu Pflegenden noch weiter nach oben gehen werde.
Laumann zeigte sich auch erfreut über steigende Ausbildungszahlen in der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie. Er führte dies auf die Einführung der Schulgeldfreiheit zurück. Von 2018 bis 2022 stiegen den Angaben zufolge die Ausbildungszahlen in der Logopädie um über 35 Prozent, in der Physiotherapie um 60 Prozent und in der Ergotherapie um 86 Prozent. Für die Schulgeldfreiheit stellte das Land 2023 mehr als 63 Millionen Euro zur Verfügung, wie es hieß. Der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien CDU und Grüne sehe darüber hinaus vor, die Schulgeldfreiheit dauerhaft zu garantieren.