Bischof Feige: Vielfalt ist Gewinn – braucht aber Verbindendes

Eine zunehmende Vielfalt in Gesellschaft und Kirche braucht nach Ansicht des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige Verbindendes, um nicht in Spaltung umzuschlagen.
Eine zunehmende Vielfalt in Gesellschaft und Kirche braucht nach Ansicht des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige Verbindendes, um nicht in Spaltung umzuschlagen.

Bischof Feige (Foto: Bistum Magdeburg)

Eine zunehmende Vielfalt in Gesellschaft und Kirche braucht nach Ansicht des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige Verbindendes, um nicht in Spaltung umzuschlagen. “Grundlegend sind dafür wohl die Achtung der Menschenwürde, Respekt und Anstand, die Bereitschaft, solidarisch und barmherzig miteinander umzugehen, sowie eine generelle Orientierung am Gemeinwohl”, sagte er am Samstag im Magdeburger Dom zum Festtag Heilige Drei Könige.

“Zweifellos ist Vielfalt ein Gewinn, können unterschiedliche Meinungen und Kulturen bereichern und unseren Horizont weiten. Ohne eine gewisse Einheit allerdings besteht die Gefahr, sich zu entfremden und auseinanderzuleben”, so der Bischof. Die Menschen reagierten sehr unterschiedlich auf die zunehmenden Verschiedenheiten: die einen mit Sorge und Angst, Unverständnis und Ablehnung oder Wut und Hass, andere hingegen mit Interesse und Aufgeschlossenheit.

“Wir erfahren uns gesellschaftlich wie innerkirchlich inzwischen als gespalten. Dieses Gefühl großer Verunsicherung wird von bestimmten politischen Gruppen nur allzu gerne genutzt, um gegen die Vielfalt eine vermeintliche ‘Volkseinheit’ zu beschwören. Und traditionalistische oder evangelikale Christen sehen darin dekadente und blasphemische Züge”, erläuterte Feige. Dem entgegen hielt er eine Empfehlung von Papst Franziskus: mehr gegenseitiges Zuhören und Dialog. Notwendig sei, die unterschiedlichen Meinungen ins Gespräch zu bringen und dabei immer offen dafür zu bleiben, dass sich die eigene bisherige Meinung ändern oder weiten könne.

In Sachsen-Anhalt ist der Dreikönigstag am 6. Januar seit 1993 ein gesetzlicher Feiertag. Nur knapp 14 Prozent der Bevölkerung sind Christen, der Anteil der Katholiken liegt bei drei Prozent. Lediglich in Bayern und Baden-Württemberg ist der Tag ebenfalls noch ein gesetzlicher Feiertag. Vielerorts gehen um das Datum herum Kinder aus katholischen Pfarreien verkleidet als “Heilige Drei Könige” von Haus zu Haus und sammeln als Sternsinger Spenden für bedürftige Kinder in aller Welt.

kna