Bischof Meier: Es gibt zu viele „geparkte“ Christen

Die Kirche als Parkplatz? Davor warnt Augsburgs Bischof Bertram Meier. “Aufbruch in die Zukunft sieht anders aus”, meint er. Wie, das hat er nun erklärt.
Träge Christen sind dem Augsburger Bischof Bertram Meier ein Dorn im Auge: „Für sie ist die Kirche ein Parkplatz.“

Bischof Dr. Bertram Meier auf der Synodalversammmlung. –Foto: Synodaler Weg/Maximilian von Lachner

Träge Christen sind dem Augsburger Bischof Bertram Meier ein Dorn im Auge. “Leider gibt es nicht wenige geparkte Christen! Für sie ist die Kirche ein Parkplatz, der das Leben beschützt, und sie machen mit allen möglichen Versicherungen weiter”, sagte Meier laut Manuskript am Sonntag im Augsburger Dom. “Aufbruch in die Zukunft sieht anders aus”, mahnte er und verwies auf Jesus: “Sein Wirken geschah auf dem Weg. Er war ein Wanderprediger. Obwohl Zimmermann, blieb er nicht in der Werkstatt, sondern er machte sich auf den Weg als guter Hirte, der den verlorenen Schafen nachging. Er hatte Interesse an den Menschen.”

Meier ergänzte, auch Papst Franziskus habe “geparkte” Christen schon kritisiert: als “die müden Christen” und als jene, die “kein Verlangen haben, vorwärtszugehen”. Der Bischof äußerte sich im Rahmen der Einführung des neuen Augsburger Domkapitulars Thomas Rauch. Der Kemptener Pfarrer ist zum Jahresbeginn auf Domkapitular Andreas Magg gefolgt, der auf diesen Posten wegen seines Wechsels in das Amt des bayerischen Landescaritasdirektors verzichtet hatte.

Domkapitulare wirken an feierlichen Gottesdiensten im Dom mit und übernehmen Leitungsaufgaben im Bistum. An Rauch und das ganze Domkapitel gewandt ergänzte der Bischof: “Werdet keine geparkten Kleriker, die sich gut einrichten oder gar auf noch höhere Aufgaben schielen! Treten wir heraus aus der Komfortzone und wagen wir uns hinein ins konkrete Leben, wo die Menschen auf uns warten.” Meier fügte hinzu: “Parken wir Jesus nicht zu, öffnen wir ihm Türen und Herzen, damit er bei uns ankommen kann.”

kna