Um die Romantik ist es hierzulande offenbar durchwachsen bestellt: Gut jede und jeder Zweite in Deutschland (54 Prozent) ist mit dem eigenen Liebesleben zufrieden.
Berlin/Hamburg – Um die Romantik ist es hierzulande offenbar durchwachsen bestellt: Gut jede und jeder Zweite in Deutschland (54 Prozent) ist mit dem eigenen Liebesleben zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die am Montag in Hamburg vorgestellt wurde. Mehr als einer von drei Befragten (36 Prozent) zeigte sich ausdrücklich unzufrieden. Damit liegt Deutschland auf Platz 25 von 31 Ländern.
Weltweit äußerten sich 62 Prozent der Befragten zufrieden über ihr Liebesleben zufrieden, wie es weiter hieß. Es gebe kaum Unterschieden zwischen Männern und Frauen, und auch die Generationen lägen nah beieinander. 83 Prozent derjenigen weltweit, die verpartnert oder verheiratet sind, bekundeten Zufriedenheit – in Deutschland waren es 85 Prozent. Auch jenseits von romantischen Beziehungen erleben Menschen demnach das Gefühl, geliebt zu werden: Weltweit gaben dies 74 Prozent; das waren zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. In Deutschland lag der Anteil bei 72 Prozent. Für die Online-Umfrage wurden laut Angaben 24.269 Personen aus 31 Ländern befragt.
Kontaktaufnahme auf digitalen Plattformen fällt leichter
In einer anderen Umfrage gab die Hälfte (51 Prozent) aller Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland ab 16 Jahren an, schon einmal Angebote zum Online-Dating genutzt zu haben. Eine Mehrheit von 59 Prozent erklärte in der Umfrage des Digitalverbands Bitkom, dass ihr die Kontaktaufnahme auf entsprechenden Plattformen und Apps leichter falle. Ebenso viele sagten zugleich, durch Online-Dating sei es generell schwieriger geworden, im “realen Leben” jemanden kennenzulernen.
Ein Drittel derjenigen, die bereits Online-Dating nutzen, würde sich dabei gerne von Künstlicher Intelligenz (KI) beraten lassen, wie es weiter hieß. 32 Prozent äußerten die Hoffnung, auf diesem Weg schneller die große Liebe zu finden. 31 Prozent würden einer KI bei der Wahl einer Partnerin beziehungsweise eines Partners sogar mehr vertrauen als der eigenen Familie. Tatsächlich könne KI für Verbesserungen sorgen, wenn etwa passende “Matches” gefunden, aber auch Fake-Profile identifiziert würden, sagte Bitkom-Expertin Jana Moritz. Letztlich zähle aber der persönliche Eindruck.
Neue Menschen kennenlernen
Gut die Hälfte (52 Prozent) derjenigen, die entsprechende Dienste in Anspruch nehmen, ist nach eigenen Worten auf der Suche nach einer verbindlichen Beziehung. Ein Drittel (35 Prozent) ist auf lockere, gelegentliche Dates aus, ein Viertel (24 Prozent) auf erotische Treffen. Zum Zeitvertreib nutzen 30 Prozent die Angebote, 49 Prozent möchten einfach neue Menschen kennenlernen.
Drei Viertel der Befragten (74 Prozent) erleben Online-Dating als oberflächlich. Allerdings haben 49 Prozent darüber schon einmal eine Partnerschaft gefunden. Gesellschaftlich sei es inzwischen “gang und gäbe und mit weniger Vorurteilen behaftet”, wenn Menschen sich online kennengelernt hätten, betonte Moritz.b Bitkom Research befragte den Angaben zufolge 1.013 Personen online, darunter 515 Nutzerinnen und Nutzer von Online-Dating-Angeboten. Die Gesamtumfrage ist demnach repräsentativ.