Die Essener Domschatz wird zum „Frauenort NRW“ gekürt. Damit würdigt der Frauenrat in Nordhrein-Westfalen das dort bis heute zu spürende Wirken der Äbtissin Mathilde.
Essen – Die Essener Domschatz wird zum „Frauenort NRW“ gekürt. Damit würdigt der Frauenrat in Nordhrein-Westfalen das dort bis heute zu spürende Wirken der Äbtissin Mathilde (949-1011), wie der Essener Domschatz am Mittwoch mitteilte. Die Enkelin Kaiser Ottos des Großen stand von 971/73 bis 1011 dem Frauenstift vor, das sich zu einem der wichtigsten Zentren religiöser Frauengemeinschaften des Mittelalters im deutschen Sprachraum entwickelte. Der Reichtum des Domschatzes geht auf sie zurück.
Bei einer Feier am 26. April wird der Domschatz als Frauenort eingeweiht, wie es hieß. Das Projekt „Frauenorte in NRW“ möchte Frauen an den Orten ihres Schaffens sichtbarer machen. Auf diese Weise solle ihnen die lange verwehrte Wertschätzung zukommen.
„Äbtissin Mathilde ist ein leuchtendes Beispiel für eine Frau, die der Kirche ihren geistlichen und ästhetischen Stempel aufgedrückt hat“, erklärte der Frauenrat. „Sie hat sich bereits vor über 1.000 Jahren als weitsichtige Mäzenin und klug agierende Geschäftsfrau einen Namen gemacht.“
Laut Domschatz begann Mathilde mit dem Neubau der Stiftskirche. Sie habe bedeutende Goldschmiede beschäftigt und den Bestand der Essener Bibliothek vermehrt. Bis heute erinnerten der Westbau der Domkirche und Kunstwerke auf der Dominsel, darunter die Goldene Madonna und das Essener Schwert, an die glanzvolle kaiserliche Zeit der Äbtissin.