Das Diakonat für Frauen in der katholischen Kirche kann aus Sicht der US-Theologin Phyllis Zagano nur noch eine Frage der Zeit sein.
Köln/Bonn – Das Diakonat für Frauen in der katholischen Kirche kann aus Sicht der US-Theologin Phyllis Zagano nur noch eine Frage der Zeit sein. Es gehe dabei nicht mehr um das “Ob”, sondern vielmehr das “Wann”, sagte die Theologin, die 2016 selbst Mitglied einer päpstlichen Kommission zur Diakonats-Frage war, in der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Himmelklar”. Die Öffnung des Diakonats für Frauen sei ein notwendiger Schritt der Kirche, auch viele Offizielle im Vatikan hätten ihr das im Gespräch bestätigt. “Es ist keine Frage der Gleichberechtigung, sondern den Menschen in seiner ganzen Menschlichkeit zu erkennen.”
Dabei sieht die Theologin vor allem eine starke nationale Position. “Wenn eine Bischofskonferenz entscheidet, dass sie in ihren Bistümern weibliche Diakone einführen möchte, muss das einfach in Rom angemeldet werden und Rom würde zustimmen.” Auch sollten aus ihrer Sicht Ortsbischöfe die Möglichkeit haben, Diakoninnen zu berufen, wenn es auf Grund einer “kulturellen Situation” in seiner Diözese notwendig würde. Als Beispiel nannte Zagano etwa Gemeinden in Lateinamerika, in denen auf Grund von Priestermangel keine regelmäßigen Sakramente mehr gespendet werden können.
Gleichzeitig warnte die Theologin davor, das Frauendiakonat mit der Frage nach einer Priesterweihe für Frauen zu vermischen. Ein solcher, laut Zagano fälschlich angenommener Zusammenhang der Weihestufen werde oft als Argmuent gegen die Diakoninnenweihe genutzt und sei deswegen “ein Teil des Problems”. Die Urkirche, in der Frauen nachweislich zu Diakoninnen, jedoch nicht zu Priesterinnen geweiht worden seien, belege das. Daraus leitet Zagano zudem eine Kritik am Begriff “Frauendiakonat” ab, der kirchengeschichtlich inkorrekt sei. “Es geht um die Frage, ob Frauen zur existierenden Diakonenweihe in der katholischen Kirche zugelassen werden.