Krisen machen auch Fairhandelsunternehmen Gepa zu schaffen

Hohe Preise für Kaffee und Kakao, der Krieg in der Ukraine und die Klimakrise machen auch der Gepa zu schaffen.
Krisen machen auch Fairhandelsunternehmen Gepa zu schaffen

Die Geschäftsführung des Fairhandels-Unternehmens blickte auf das vergangene (Geschäfts-)Jahr der GEPA zurück –Foto: GEPA – The Fair Trade Company/A. Fischer

Hohe Preise für Kaffee und Kakao, der Krieg in der Ukraine und die Klimakrise machen auch der Gepa zu schaffen. Wie das Fairhandelsunternehmen am Dienstag in Wuppertal mitteilte, lag der Großhandelsumsatz im vergangenen Jahr bei 76,4 Millionen Euro. Das entspreche einem Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2022.

Hinzu gekommen sei, dass Verbraucher im vergangenen Jahr seltener zu fair gehandelten Produkten gegriffen hätten. Für das laufende Jahr zeichne sich allerdings “eine vorsichtige Aufwärtsentwicklung der Umsätze” ab, so Geschäftsführer Matthias Kroth.

Die vor 49 Jahren gegründete Gepa ist laut eigenen Angaben größte europäische Fairhandelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Mit fairem Handel sollen die Arbeitsbedingungen von Erzeugerinnen und Erzeugern verbessert werden, etwa durch einen Mindestpreis für die Produkte und soziale und ökologische Absicherungen in der Produktion.

Die Leiterin Grundsatz und Politik bei der Gepa, Andrea Fütterer, veranschaulichte die Herausforderungen, vor denen das Unternehmen steht, am Beispiel der Kakaopreise. Die Rohware werde knapper, und das sei auch durch den Klimawandel beeinflusst. Durch Monokulturen, Pilzkrankheiten, zu viel oder zu wenig Regen habe sich das Angebot auf dem Weltmarkt verringert. Gleichzeitig seien die Preise an der Kakaobörse explodiert.

Kakaobäuerinnen und -bauern profitieren davon in herkömmlichen Handelsstrukturen allerdings häufig nicht. Dies belege, dass das Konzept der Klimagerechtigkeit entscheidend für die Zukunft vieler Kleinbäuerinnen und -bauern weltweit sei, so Fütterer. “Wir unterstützen daher unsere Partnerorganisationen im Globalen Süden bei der Anpassung an die Klimakrise, etwa durch die Förderung von Bio-Anbau und Agroforstwirtschaft, Klimaschutz- und Aufforstungsprojekte.”

Hinter der Gepa stehen die kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk “Die Sternsinger”.

kna