Umfrage: Jugendliche würden sich wegen Klimawandel einschränken

Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland ist laut einer aktuellen Umfrage bereit, ihren Lebensstil im Kampf gegen den Klimawandel zumindest in einzelnen Aspekten einzuschränken.

Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland ist laut einer aktuellen Umfrage bereit, ihren Lebensstil im Kampf gegen den Klimawandel zumindest in einzelnen Aspekten einzuschränken. So zeigen sich 86 Prozent der 14- bis 17-Jährigen offen dafür, Verpackungsmüll zu vermeiden, 79 Prozent würden mehr regionale und biologische Lebensmittel kaufen und 78 Prozent kürzer duschen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Befragung der Krankenkasse Barmer hervorgeht. 59 Prozent würden zudem auf Flugreisen verzichten, 84 Prozent häufiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln beziehungsweise 74 Prozent häufiger mit dem Rad zu Schule oder Ausbildungsstätte fahren.

Im Detail zeigen sich bei der Befragung jedoch leichte Abweichungen. So wären trotz der Präferenz für regionale und biologische Lebensmittel noch 64 Prozent bereit, ihren Fleischkonsum einzuschränken, bei Milchprodukten nur 52 Prozent. Eine komplett vegetarische Ernährung ohne Fleisch könnten sich noch 41 Prozent vorstellen, einen kompletten Verzicht auch auf Milchprodukte noch 33 Prozent.

Auch bei der Nutzung elektronischer Geräte und digitaler Medien zeigt sich bei den Jugendlichen kein einheitliches Bild. Auf den Stand-by-Modus bei Geräten, der kontinuierlich Strom verbraucht, verzichten würden noch 77 Prozent, sich seltener ein neues Smartphone kaufen 73 Prozent. Eine sparsamere Nutzung digitaler Medien lehnten aber 60 Prozent eher oder entschieden ab.

„Es gibt Bereiche im Leben von Jugendlichen, in denen trotz der Sorge vor dem Klimawandel die Bereitschaft zur Veränderung begrenzt ist“, sagte der Barmer Vorstandsvorsitzende Christoph Straub dazu. Wichtig sei es jedoch, sich zunächst überhaupt mit dem Thema auseinanderzusetzen. Nur so ließen sich individuelle Entscheidungen treffen. Generell rechneten fast 60 Prozent der befragten Jugendlichen mit negativen Folgen des Klimawandels.

Die Umfrage ist demnach ein bisher unveröffentlichter Teilaspekt der repräsentativen Sinus-Jugendstudie der Krankenkasse. Dafür wurden den Angaben zufolge 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren von September bis Anfang Oktober bundesweit befragt.

kna