Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, Regina Görner, hat eine Diskriminierung von älteren Menschen in Unternehmen beklagt.
Berlin – Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, Regina Görner, hat eine Diskriminierung von älteren Menschen in Unternehmen beklagt. “Es ist ein Unding, dass ausgerechnet ältere Beschäftigte sich in ihren Betrieben besonders stark wegen ihres Alters diskriminiert sehen”, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Donnerstag) mit Blick auf eine aktuelle Untersuchung des Jobnetzwerks Xing.
“Viel zu viele werden in den Unternehmen weiterhin so behandelt wie in den Zeiten, als man glaubte, Fachkräfte im Überfluss zu haben: mit Entzug von Kompetenzen, Verweigerung von Qualifizierung oder Vernachlässigung bei Beförderungen”, erläuterte Görner. Dass sie das vor allem von Vorgesetzten erlebten, zeige, dass jedenfalls in den Führungsetagen massiver Weiterbildungsbedarf bestehe.
“Wer diskriminiert, schadet nicht nur den Betroffenen, sondern auch sich selbst. Ältere sind vor allem Potenzial, das nicht gehoben wird. Das muss endlich in die Köpfe der Gesellschaft”, fügte die Verbandsvorsitzende hinzu.
Die Untersuchung hatte ergeben, dass mehr als ein Viertel der Berufstätigen über 50 Jahre schon einmal aufgrund des Alters diskriminiert wurden. In mehr als der Hälfte der Fälle ging die Altersdiskriminierung demnach von der Führungskraft selbst aus. Bei den 50- bis 67-Jährigen war sogar mehr als ein Drittel der Beschäftigten betroffen.
Viele Ökonomen plädieren angesichts von Fachkräftemangel und finanzieller Belastung der Rentenkasse dafür, das allgemeine Renteneintrittsalter über die 67 Jahre hinaus zu erhöhen. Sie empfehlen der Bundesregierung aber auch mehr Anreize für freiwilliges Arbeiten im Rentenalter.