Deutsche Bischöfe: Theologie an Universitäten erhalten

Theologie steht als Wissenschaft in Deutschland unter Druck. Immer öfter gibt es Probleme, Lehrstühle zu besetzen. Warum das Fach aus Sicht der Bischöfe für Kirche und Gesellschaft unverzichtbar ist.
Theologie steht als Wissenschaft in Deutschland unter Druck. Immer öfter gibt es Probleme, Lehrstühle zu besetzen. Warum das Fach aus Sicht der Bischöfe für Kirche und Gesellschaft unverzichtbar ist.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing. Foto: DBK/ Marko Orlovic

Die katholischen deutschen Bischöfe haben sich mit Nachdruck für den Erhalt Theologischer Fakultäten an staatlichen Universitäten ausgesprochen. Von wissenschaftlicher Theologie profitierten Gesellschaft und Kirche gleichermaßen, heißt es in einer am Donnerstag von der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn veröffentlichten Mitteilung. Diese Ressource sollte daher “nicht leichtfertig gefährdet werden”.

An der Universität verantworte sich der Glaube vor dem Forum der wissenschaftlichen Vernunft, so die Bischöfe. Der stetige Austausch mit anderen Wissenschaften sei nötig, um auch unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts das Evangelium verkünden zu können. Auf der anderen Seite trage Theologie zur Auseinandersetzung mit Wahrheitsansprüchen anderer Wissenschaften oder weltanschaulicher Positionen bei. “Diese Beiträge würden schmerzlich fehlen, wenn es die Theologie als Wissenschaft nicht gäbe.”

Theologie nicht nur Ausbildungsfach

Die Bischofskonferenz veröffentlichte dazu ein Fünf-Seiten-Papier ihrer Glaubenskommission. Darin heißt es, Kirche, Wissenschaft und Gesellschaft sollten gemeinsam daran interessiert sein, “dass die Theologie auch weiterhin an unseren Universitäten verankert ist”. Das Fach dürfe nicht auf seine Funktion zur Ausbildung von Kirchenmitarbeitern verkürzt werden.

Es sei auch nicht ersetzbar, etwa durch Religions- und Kulturwissenschaften. Wie keine andere Disziplin könne Theologie die Verabsolutierung wissenschaftlicher Aussagen, fundamentalistische Tendenzen im Religiösen oder ideologische Züge in staatlicher oder ökonomischer Herrschaft ansprechen.

Der Katholisch-Theologische Fakultätentag begrüßte die neue Stellungnahme der Glaubenskommission “vorbehaltlos”. Das Schreiben sei ein wertvoller Beitrag für hochschulpolitische Debatten. In einer Erklärung hieß es: “Von ihrem Selbstverständnis als Glaubenswissenschaft her profitiert die Theologie vom lebendigen Austausch mit den nichttheologischen Disziplinen an der Universität. Zugleich leistet die Theologie einen Dienst an Wissenschaft und Gesellschaft, der weit über den Raum der Kirchen hinausgeht.” Der Katholisch-Theologische Fakultätentag repräsentiert rund 50 Fakultäten und Institute in der Bundesrepublik.

kna