Bätzing ruft zum Kampf gegen Antisemitismus auf

Zum jüfischen Neujahrsfest hat der Vorsitzende der Bischofskonferenz ,Bischof Georg Bätzing, Glück- und Segenswünsche übermittelt.
Bätzing ruft zum Kampf gegen Antisemitismus auf

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing. Foto: DBK/ Marko Orlovic

Am kommenden Mittwoch beginnt das jüdische Neujahrsfest Rosch haSchana. Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, übermittelt den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in einem Brief an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, Glück- und Segenswünsche. Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Montag mit.

Mit Blick auf den 7. Oktober 2023 schreibt Bischof Bätzing: „Der Wunsch nach Frieden ist in diesem Jahr von besonderer Dringlichkeit. In meinen Gedanken und Gebeten bin ich bei den israelischen Geiseln, die noch immer unter furchtbaren Umständen von der Hamas gefangen gehalten werden, bei den Angehörigen und Freunden derer, die am 7. Oktober 2023 und danach brutal ermordet wurden, und bei denen, die durch den Terroranschlag verletzt wurden. Ich hoffe, dass die überlebenden Geiseln bald wieder frei sind und auch der Krieg mit seinen vielen zivilen Opfern ein schnelles Ende findet.“

Die Zunahme antisemitischer Angriffe nach dem 7. Oktober hätten ihn wie viele andere auch zutiefst verstört. Nicht zuletzt hätten die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in Europa die Grenzen des Sagbaren in Richtung Hass und Menschenverachtung verschoben. „Die Aufklärung und Ahndung antisemitischer Straftaten ist Aufgabe der Polizei und der Justiz. Doch die Bekämpfung des Antisemitismus im Alltag ist Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger in einer demokratischen Gesellschaft. Niemand von uns darf antisemitische Reden und Angriffe widerspruchslos hinnehmen. Antisemitismus – in welcher Form auch immer – ist ein Angriff auf die Würde des Menschen“, betont Bischof Bätzing. Dialog und Begegnung seien gerade in Zeiten, in denen die Öffentlichkeit stark polarisiert sei und nicht wenige der Gefahr erlägen, sich in das Binnenmilieu der Gleichdenkenden zurückzuziehen, unverzichtbar. „Das gilt auch für den interreligiösen Dialog und für den christlich-jüdischen Dialog, die wir als katholische Kirche auch zukünftig nach Kräften fördern werden“, so Bischof Bätzing.