Rosch ha-Schana: Grußwort der NRW-Kirchen

Einen Gruß an die Jüdinnen und Juden in Nordrhein-Westfalen sprechen die fünf katholischen (Erz-)Bistümer sowie die drei evangelischen Landeskirchen aus.
Rosch ha-Schana: Grußwort der NRW-Kirchen

Der Granatapfel wird an Rosch ha-Schana traditionell gegessen. –Symbolbild von Ri Butov auf Pixabay

Köln – Einen besonderen Gruß an die Jüdinnen und Juden im Nordrhein-Westfalen sprechen die fünf katholischen (Erz-)Bistümer sowie die drei evangelischen Landeskirchen des Bundeslandes auch in diesem Jahr erneut aus. Im gemeinsamen Wort zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana, das am Mittwoch vom Erzbistum Köln veröffentlicht wurde, wünschen die Vertreter der christlichen Kirchen den jüdischen Gläubigen „ein segensreiches neues Jahr 5785“.

Die Kirchen betonen im Grußwort ihre Solidarität mit den Jüdinnen und Juden im Land Nordrhein-Westfalen und „untrennbar verknüpft“ ihre Solidarität mit Israel. Konkret werden der Terroranschlag der Hamas auf Israel im vergangenen Jahr und die sich daran anschließenden Ereignisse angesprochen. „Wir trauern mit Ihnen“, bekennen die Unterzeichnenden. „Auch in Deutschland haben viele von Ihnen Angst und erleben Hass und Ablehnung“, konstatieren die Bischöfe und Kirchenleitungen. Sie versichern demgegenüber: „Wir lehnen jede Form von Antisemitismus ab und stellen uns ihm entgegen.“ Abschließend werfen die Kirchenvertreter einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: „Viele biblische Erzählungen handeln davon, wie einzelne Menschen oder das Volk Israel in große Nöte geraten, um dann doch vom Allmächtigen gerettet zu werden. Wir wünschen Ihnen zum diesjährigen Neujahrsfest Vertrauen in die alten Verheißungen und Zuversicht in die Treue des Höchsten.“

Weihbischof Rolf Steinhäuser, Bischofsvikar für den interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln, ergänzt persönlich über das Grußwort hinaus: „Die Lebensrealität der Jüdinnen und Juden hierzulande hat sich seit dem letzten Neujahrfest stark verändert. Die Sorge um Familie, Freund und Bekannte, die unmittelbar von dem Überfall der Hamas oder den Auseinandersetzungen in der Folge betroffen sind, ist allgegenwärtig. Ebenso die Angst, dass hier vor Ort aufgrund der sich immer bedrohlicheren Lage die Sicherheit verloren geht. Ich bin in Gedanken, Worten und Taten bei den Jüdinnen und Juden. Jüdisches Leben ist Teil unseres Landes und es ist Teil unseres christlichen Auftrags, dies zu unterstützen. Lassen Sie uns gemeinsam hierfür einstehen.“

Mit dem jüdischen Neujahrsfest, das 2024 zwischen dem 2. und dem 4. Oktober gefeiert wird, beginnt der wichtigste Festkreis im jüdischen Jahr. Mit Rosch HaSchana (wörtlich: Beginn des Jahres) beginnt nach jüdischer Zählung das Jahr 5785.

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