Bedford-Strohm würdigt neues Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat das neue Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit in Potsdam als “europaweit einmalig” gewürdigt.
Potsdam – Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat das neue Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit in Potsdam als "europaweit einmalig" gewürdigt. "Wir brauchen eine starke öffentliche Sichtbarkeit des Judentums in Deutschland auch auf den Ebenen akademischer Theologie", schreibt er in einem Grußwort zur Eröffnung des Zentrums am Mittwoch. Eine öffentliche Theologie des Judentums verspreche, einen "wichtigen und unverzichtbaren Beitrag" zum gesellschaftlichen Leben in Deutschland zu geben.

Heinrich Bedford-Strohm (Foto: Spernol)

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat das neue Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit in Potsdam als “europaweit einmalig” gewürdigt. “Wir brauchen eine starke öffentliche Sichtbarkeit des Judentums in Deutschland auch auf den Ebenen akademischer Theologie”, schreibt er in einem Grußwort zur Eröffnung des Zentrums am Mittwoch. Eine öffentliche Theologie des Judentums verspreche, einen “wichtigen und unverzichtbaren Beitrag” zum gesellschaftlichen Leben in Deutschland zu geben.

Der EKD-Ratsvorsitzende zeigte sich überzeugt, dass “die Theologie des Judentums wichtige Beiträge zu unseren gesellschaftlichen Debatten liefern wird, sei es in Fragen der Bioethik, der Friedensethik oder der Ethik eines guten Lebens, das die Zerstörung der außermenschlichen Natur überwindet”. Er hob hervor, dass in dem Zentrum die liberale und die konservative Prägung des Judentums zusammenkommen und “gemeinsam den Nährboden eines sich ausdifferenzierenden, selbstbewussten und reflektierten neuen Judentums” bilden, das den Dialog nach innen und außen befördere.

Felix Klein würdigt neues Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat das Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit in Potsdam als eine neue “wesentliche Säule” der deutschen Bildungslandschaft gewürdigt. “Es ist ein Grund zur Freude, dass heute in Deutschland wieder ein blühendes jüdisches Leben und ein selbstbewusstes, in der Gesellschaft fest verwurzeltes Judentum besteht. Wissenschaft und die Einrichtung von Bildungsstätten spielen hierbei eine wichtige Rolle”, sagte Klein der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

“Mit dem Einzug des Instituts für Jüdische Theologie und der beiden Rabbinerseminare unter ein gemeinsames Dach werden hervorragende Bedingungen für die akademische und praktische Ausbildung geschaffen”, betonte der Beauftragte für jüdisches Leben weiter. “Ich freue mich auf die gesellschaftlichen Impulse, die vom neuen Zentrum ausgehen werden und das jüdische Leben in Deutschland weiter bereichern und stärken werden.”

Das Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit wird am Nachmittag in Potsdam eröffnet. Erwartet wird unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Bildungsstätte befindet sich auf dem Campus Am Neuen Palais. Sie umfasst die School of Jewish Theology an der Universität Potsdam sowie die Rabbinerseminare Abraham Geiger Kolleg und Zacharias Frankel College. Eingeschrieben sind derzeit rund 80 Studierende; von ihnen streben 31 ein Rabbinat oder ein Kantorat an. Es entstand zudem eine Synagoge, der erste Neubau eines jüdischen Gotteshauses in Potsdam nach dem Holocaust. Die Kosten des Projekts liegen laut Universität bei rund 13,5 Millionen Euro.

kna