Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat konkrete Vorschläge für die Wiederaufnahme öffentlicher Gottesdienste vorgelegt. Ziel der „Empfehlungen“, die am Freitag auch im Gespräch der Religionsgemeinschaften mit Vertretern des Bundesinnenministeriums vorgestellt wurden, ist es, vor allem Sonntagsgottesdienste, aber auch Trauergottesdienste mit strengen Sicherheitsmaßnahmen wieder möglich zu machen. Dazu soll es unter anderem Zugangsbeschränkungen geben.
„Die Kirchen erwarten sehr bald die schrittweise Wiederermöglichung eines öffentlichen Gottesdienstlebens“, heißt es in dem Papier. „Die Ostertage haben gezeigt: Gottesdienste geben vielen Millionen Menschen Orientierung und Halt unter den schwierigen Lebensbedingungen der Krise.“ Aus Sicht der Bischöfe sollten für alle Religionsgemeinschaften möglichst gleichwertige Bestimmungen gelten.
Konkret empfehlen die Bischöfe die Nutzung von Schutzmasken. Gottesdienste sollen vor allem in den großen Kirchenräumen und nur ausnahmsweise in Seitenkapellen oder einer Krypta stattfinden. Durch markierte Plätze oder Platzkarten soll der notwendige Abstand zwischen den Teilnehmenden garantiert werden. Dabei sollen Familien nicht getrennt werden. Gedränge vor dem Kircheneingang müsse verhindert werden.
In den Sommermonaten könnten Gottesdienste aus Sicht der Bischofskonferenz häufig auch im Freien abgehalten werden, etwa zu Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Einen vorübergehenden Ausschluss bestimmter Personengruppen von der Teilnahme an Gottesdiensten – etwa von Ältere über 60 Jahre – lehnt die Bischofskonferenz ab.
Mit Blick auf Taufen, Erstkommunionfeiern, Firmungen, Hochzeiten, Diakonen- und Priesterweihen fordern die Bischöfe eine besonders sorgfältige Einhaltung der Regeln. „Bisweilen legt sich eine Verschiebung nahe“, heißt es in den Empfehlungen. Gegenwärtig genutzte Wege der medialen Teilnahme an Gottesdiensten, etwa durch Live-Streaming-Angebote, sollten weiter angeboten werden.