Mitten in der Phase des Hochfahrens von Aktivitäten in Geschäften, Schulen und Betrieben sorgt in Duisburg eine Empfehlung des Krisenstabes der Stadt für unterschiedliche Entscheidungen von Pfarreien.
Im Brief an die Religionsgemeinschaften bittet der Chef des städtischen Krisenstabs, Ralf Krumpholz, alle Religionsgemeinschaften eindringlich darum, auf Versammlungen zur Religionsausübung mindestens im Monat Mai noch zu verzichten, weil die Zahlen der Neuinfizierten in Duisburg immer noch ansteige. Das Schreiben des Sport- und Gesundheitsdezernenten war für Abt Albert als Hamborner Pfarrer Anlass, die eigenlich für dieses Wochenende geplanten ersten Messfeiern neu zu überdenken. Nach Beratung mit seinen Gremien wird der Pfarrer am Freitag dieser Woche über das weitere Vorgehen entschieden.
St. Dionysius hält an Sonntagsmessen fest
Anders reagierte Pfarrer Werner Knoor im äußersten Norden der Stadt. Für St. Dionysius, das zum Bistum Münster gehört, wird er bewusst an den seit zwei Wochen gefeierten Sonntagsmessen festhalten. „So lange wir die strengen Regeln von Handdesinfektion, Bankbelegung, Orgelbegleitung statt Gemeindesang und anderen Sicherheitsmaßnahmen erfüllen, ist es richtig, die Messe zu feiern.“
Entscheidend sind für ihn auch politische Erwägungen. „Wir erleben jetzt die schlimmste Krise seit der Nachkriegszeit. Gerade Christen müssen sich damit auseiandersetzen.“ Impulse geistlicher Art könnten Kraft geben und Menschen helfen, die Situation zu bewältigen. „Es kann nicht sein, dass Fitnessstudios geöffnet sind und gleichzeitig Kirchen verschlossen bleiben.“
Die drei anderen Duisburger Pfarreien, die zum Bistum Essen gehören, gehen mit der Situation unterschiedlich um: St. Judas Thaddäus im Süden verzichtet ohne ganz und bis auf Weiters auf die Eucharistie, die City-Pfarrei Liebfrauen hält die Kirchen definitiv bis Pfingsten für Messen geschlossen. St. Michael in Meiderich plant bislang, am dem kommenden Wochenende die Eucharistie unter streng überwachten Bedingungen zu feiern.