Köln – Die Welthungerhilfe zeigt sich angesichts der Corona-Pandemie alarmiert. Bei den weltweiten Zahlen der hungernden Menschen sei „mit dem Schlimmsten“ zu rechnen, sagte der Generalsekretär der Organisation, Mathias Mogge, am Mittwoch im Deutschlandfunk. Seit fünf Jahren steige die Zahl der Hungernden wieder an, nun verschärfe die Corona-Krise bestehende Probleme.
Die bisherigen Ursachen für den Anstieg seien vor allem die Auswirkungen des Klimawandels gewesen, erklärte Mogge. Dies betreffe Dürren, Überschwemmungen und Stürme. Zudem gebe es insbesondere in afrikanischen Ländern viele Konflikte und massive Wirtschaftskrisen. „Schätzungen gehen davon aus, dass ungefähr zwischen 80 und 130 Millionen Menschen durch Covid noch mal mehr in den Hunger getrieben werden“, sagte der Experte.
Investitionen gefordert
Es brauche dringend Investitionen in Landwirtschaft, in funktionierende Ernährungssysteme sowie Gesundheit. „Wichtig ist, dass das kein Strohfeuer ist, sondern dass wir auch im nächsten Jahr mehr Mittel zur Verfügung haben“, betonte Mogge. Die Pandemie werde sich hinziehen, daher müsse die Bekämpfung des Hungers weiter ausgebaut werden.