Helios übernimmt zwei weitere Malteser-Krankenhäuser

Die Helios Kliniken übernehmen zwei weitere große Kliniken der Malteser. Der Gesundheitskonzern wird neuer Träger Krankenhäuser in Duisburg und Krefeld-Uerdingen.

Das Malteser Krankenhaus St. Anna in Duisburg (Foto: Malteser)

Die Helios Kliniken übernehmen zwei weitere große Kliniken der Malteser. Der Gesundheitskonzern werde neuer Träger des Malteser Klinikums in Duisburg (608 Betten und 1.345 Mitarbeitende) und des St. Josefshospitals in Krefeld-Uerdingen (262 Betten, 392 Mitarbeitende) sowie deren medizinischer Versorgungszentren (55 Mitarbeitende). Das teilten die Malteser am Donnerstag in Köln mit. Helios hatte zuvor bereits das Malteser-Krankenhaus in Bonn übernommen. Der Konzern ist mit insgesamt 86 Akutkrankenhäusern, drei Rehabilitationskliniken und über 120 medizinischen Versorgungszentren und knapp 69.000 Mitarbeitern ein großer Träger von Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. In NRW betreibt er derzeit 18 Akutkrankenhäuser. Der Vollzug des Vertrags steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen Zustimmungen.

Entscheidung der Malteser schon im Herbst gefallen

Die Malteser hatten sich im Herbst vergangenen Jahres entschieden, sechs ihrer insgesamt acht Akutkrankenhäuser in neue Trägerschaften zu überführen. Eine Entscheidung, die innerhalb des Verbandes und auch des Bistums Essen durchaus zu Kritik führte. Es bleibe aber beim Engagement im Geschäftsbereich „Wohnen und Pflege“ mit derzeit 34 Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen. Begründet wurde die Aufgabe des Krankenhausbereichs damit, dass der katholische Verband mit seinen besonderen Strukturen aufgrund steigender Kosten und sinkender Vergütungen eine hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung nicht an allen Standorten nachhaltig sicherstellen könne.

Der Generalbevollmächtigter der Malteser Deutschland gGmbH: Karl Prinz zu Löwenstein, erklärte dazu, ein regional verwurzelter Verbund wie Helios sei einer der Schlüssel, um in Zeiten sinkender Vergütung und staatlicher Förderung eine hochwertige Versorgung der Patienten sicherzustellen. Die Malteser hätten schon seit vielen Jahren in der Zusammenarbeit mit Helios bei der Initiative Qualitätsmedizin sehr gute Erfahrungen gemacht und Helios auch beim Trägerwechsel des Krankenhauses in Bonn als zuverlässigen Gesprächspartner und engagierten Träger kennengelernt.

Malteser wollen weiterhin Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste betreiben

Das Engagement der Malteser im Geschäftsbereich „Wohnen und Pflegen“, in dem die katholische Organisation ihre Aktivitäten in der Altenhilfe und Pflege bündelt, bleibt den Angaben zufolge vom Trägerwechsel der Akutkrankenhäuser unberührt und wurde bereits in die neue Malteser Wohnen und Pflegen gGmbH übertragen. Die 15 Pflegeeinrichtungen, das Hospiz St. Raphael sowie die zwei ambulanten Pflegedienste in den Regionen Duisburg und Krefeld würden unverändert fortgesetzt.

Zum Duisburger Klinikum gehören zwei Krankenhäuser St. Anna ist eine Klinik der Akut- und Schwerpunktversorgung im Duisburger Süden. Über 750 Mitarbeiter behandeln hier nach Unternehmensangaben jährlich mehr als 16.000 Patienten stationär und etwa 37.000 ambulant. Zu den Schwerpunkten der Klinik gehören die Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, die Gefäßmedizin, die Gynäkologie und Geburtshilfe, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die Medizinische Klinik mit der Allgemeinen Inneren Medizin und den besonderen Schwerpunkten Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Diabetologie und Kardiologie mit  Herzkatheterlabor sowie die Palliativmedizin.

Das Malteser Krankenhaus St. Johannes-Stift verfügt über 267 Planbetten und liegt im Zentrum des Duisburger Stadtteils Alt-Homberg. Zu den Schwerpunkten der 1904 eröffneten und 2004 an die Malteser übergebenen Klinik gehören die Tumorchirurgie in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die Gefäßmedizin, die Geriatrie, die Innere Medizin (mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Diabetologie, Onkologie und Kardiologie) sowie die Endoprothetik.

Letzte Kliniken in katholischer Trägerschaft in Duisburg

Die beiden Häuser sind die letzten verbliebenen Krankenhäuser in katholischer Trägerschaft in der Stadt, nachdem das Katholische Klinik Duisburg (KKD) vom Helios-Konzern übernommen wurde. Helios hatte im November 2011 zunächst 51 % der Anteile am finanziell angeschlagenen KKD übernommen. Die verbliebenen 49 Prozent hielten zunächst noch die Kosmas und Damian GmbH, die damalige Beteilungsgesellschaft des Bistums Essen, sowie der St. Elisabeth GmbH. 2014 zog sich die Kirche vollständig aus dem Unternehmen zurück. Die Tatsache, dass Helios in Duisburg bereits zwei Kliniken betreibt und damit stark am Markt vertreten ist, macht die Prüfung des Bundeskartellamts indes zu mehr als nur zu einer Formalie.

„Die Malteser Krankenhäuser in Duisburg und Krefeld-Uerdingen passen mit ihrem medizinischen Angebot hervorragend zu Helios und zu unserer Strategie der Bildung vernetzter regionaler Cluster“, erklärte Dr. Francesco De Meo, Vorsitzende Helios Health: „Zusammen mit unseren schon bestehenden Einrichtungen werden wir den Menschen in dieser Region künftig noch bessere, auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Versorgungsangebote machen können, bei denen ambulante und stationäre Behandlung eng Hand in Hand gehen.“