Bonn – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, fordert mehr Konsequenz in der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen. „Ich bin sehr unglücklich über die Gesamtsituation, die wir in der deutschen Kirche haben“, sagte er am Freitag bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Wer Transparenz verspreche, müsse sie auch einhalten. Vertrauen lasse sich nur zurückgewinnen, „indem wir tun, was wir uns vorgenommen haben“.
Die aktuellen „Blockaden und Stockungen“ ließen indes in den Hintergrund treten, was es an Bewegung bereits gegeben habe, fügte Bätzing hinzu. Er dankte zugleich den Medien, die bisweilen aufklärten, „was wir unter Umständen nicht schaffen aufzuklären“. Täter müssten als Täter behandelt werden, sowohl im strafrechtlichen als auch im kirchenrechtlichen Sinne. Klar sei: „Es ist vertuscht worden, es wurde die Verantwortung von Bischöfen und anderen in den Bistumsleitungen nicht so wahrgenommen“, wie es hätte sein sollen. Spätestens ab 2002, als es erste Leitlinien gab, hätte diese Verantwortung jedem klar sein müssen. Klerikalismus, das „Männerbündische“ und der Schutz der Institution lebten jedoch bis heute, beklagte der Bischof.