Bonn – Nach einem ersten Gespräch zwischen dem Vatikan und der Deutschen Bischofskonferenz über das vielkritisierte römische Papier zur Weiterentwicklung der Pfarreien zeigen sich die katholischen Laien zuversichtlich. Die Ankündigung eines gemeinsamen Gesprächs unter Einbeziehung von Laienvertretern habe ihn gefreut, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, am Freitag in einer digitalen Pressekonferenz.
Der erste Austausch hatte am 12. November in Form einer Videokonferenz stattgefunden. Teilnehmer waren nach Angaben des Sprechers der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, der Präfekt der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, dessen Stellvertreter, Bischof Franz-Josef Bode, und der Sekretär der Bischofskonferenz, Hans Langendörfer.
Laut Bischofskonferenz war das Gespräch “von Offenheit und wechselseitigem Verständnis” geprägt. Es sei “um einige Aspekte der Instruktion und des Schriftwechsels zwischen Bischof Bätzing und Kardinal Stella” gegangen: “Kardinal Stella hat ausdrücklich betont, dass bei einem nächsten Treffen selbstverständlich auch Vertreter der Laien mit anwesend sein sollten.” Ein Termin dafür stehe noch nicht fest, so Kopp.
Sternberg betonte, ein solches Gespräch sei sehr wichtig. Er dankte Bischof Bätzing, der dies offenbar auch gegenüber dem Vatikan deutlich gemacht habe.
Das römische Papier vom 20. Juli hatte klare Grenzen für Pfarreireformen gesetzt. Die Instruktion widerspricht Bestrebungen, die Leitung von Pfarreien etwa Teams aus Priestern und kirchlich engagierten Laien anzuvertrauen. Laien können an der Gemeindeleitung mitwirken, doch tatsächlich leiten, verwalten, moderieren und koordinieren dürfen nur Priester. Etliche Bischöfe hatten sich sehr kritisch zu dem Papier geäußert.
Stella hatte daraufhin den Bischöfen ein Gespräch angeboten. Bätzing hatte vorgeschlagen, daran auch Vertreter der katholischen Laien in Deutschland zu beteiligen. Stella ließ übermitteln, dass er dies “in dieser Phase” noch nicht wolle. Das Schreiben habe sich “in erster Linie an die Bischöfe gerichtet”.