Giffey: Keine Lockerungen für Kitas in Aussicht

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sieht keine Grundlage für eine baldige Rückkehr in den Regelbetrieb von Schulen und Kindertagesstätten. Die Infektionslage lasse momentan keine Diskussion über Lockerungen zu, erklärte sie im Anschluss an eine Sitzung des im August neu eingerichteten Corona-KiTa-Rates am Montag in Berlin. „Wenn es zu Lockerungen kommen kann, müssen die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung aber zu den ersten gehören, wo das realisiert wird.“

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Foto: SPD Neukölln

Gemessen an der Gesamtzahl der Fälle liege die Zahl an mit Corona erkrankten KiTa-Kindern mit rund 2,3 Prozent sehr niedrig, so Giffey weiter. Das lasse auf ein deutlich geringeres Infektionsrisiko unter Null- bis Fünfjährigen schließen. Bundesweit hätten daher auch erst etwa sieben Prozent der Kitas coronabedingt schließen müssen.

Corona-Fälle in Kitas größtenteils Erwachsene

Laut der Ministerin ist es jedoch wichtig, auch die Fachkräfte in den Einrichtungen zu berücksichtigen. So handle es sich bei rund zwei Drittel der Corona-Fälle in den Kitas um Erwachsene, davon auch einige Eltern, aber größtenteils Erzieher. Für sie werde eine flächendeckende Impfung allerdings nicht sofort möglich sein, sagte Giffey. Sie appellierte deshalb an die Landesregierungen, für ausreichende Testkapazitäten in den Einrichtungen zu sorgen.

Die Sitzung am Montag war bereits das sechste Treffen des Corona-KiTa-Rats. Die Runde besteht aus Vertretern der Bundesländer, von Kommunen, Kita-Trägern, Gewerkschaften, dem Bundesverband für Kindertagespflege und der Bundeselternvertretung. Gemeinsam soll der Rat den Regelbetrieb in den Kindertagesstätten begleiten, die Entwicklungen bundesweit bewerten und gemeinsam Lösungen finden. Die nun ausgesprochenen Empfehlungen sollen auch Thema auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag sein.

Bundeselternvertretung forderte sorgfältiges Abwägen

Die Bundeselternvertretung forderte indessen ein sorgfältiges Abwägen, ob neue Einschränkungen nötig seien. Sollten Bildungseinrichtungen für Kinder auch weiterhin aus Gründen des Infektionsschutzes geschlossen bleiben, müsse es einen harten Lockdown für alle Bereiche geben. „Eine Schlechterstellung der Familien mit Kindern im Vergleich zur Wirtschaft ist nicht hinnehmbar“, so Verbandssprecher Axel Briege.

kna