Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) hat sich dafür ausgesprochen, dass Schüler wegen der Corona-Pandemie in diesem Schuljahr keine Klassenstufe wiederholen müssen.
Berlin – Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) hat sich dafür ausgesprochen, dass Schüler wegen der Corona-Pandemie in diesem Schuljahr keine Klassenstufe wiederholen müssen. „Ich denke, ein Nicht-Sitzenbleiben ist eine gute Möglichkeit“, sagte Bär der „Bild“-Zeitung (Online Sonntag).
Das bedeute aber nicht, auf Leistungsbewertung zu verzichten. „Komplett alle Noten abzuschaffen fände ich ehrlich gesagt nicht so ganz praktisch, weil auch die Schülerinnen und Schüler ungefähr wissen wollen, wie sie auch stehen momentan.“ Sie merke, dass von Lehrern aktuell stark darauf geachtet werde, wie Noten gemacht werden und welche Leistungen zählen.
Plädoyer für Schulnoten und Prüfungen
Auch Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sprach sich ausdrücklich für den Erhalt von Schulnoten aus, auch wenn die Corona-Lage eine besondere Herausforderung darstelle. „Es geht um Prüfungen, es geht um Prüfungsvorbereitungen, die auch 2022 stattfinden.“ Eisenmann weiter: „Viele Schülerinnen und Schüler wollen nicht ein Schuljahr haben, wo ihnen noch ewig nachgesagt wird, ihr hattet es besonders einfach.“
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich im „Bild“-Talk vor dem Bund-Länder-Gipfel am Dienstag für eine Verschärfung und Verlängerung des Lockdowns ausgesprochen. „Ich gehe davon aus, dass das schon 14 Tage sein können, die noch einmal dazu kommen“, so Scholz.
Scholz will Betriebe bei Homeoffice mehr in die Pflicht nehmen
Zudem plädierte der SPD-Spitzenkandidat dazu, die Betriebe in Sachen Homeoffice mehr in die Pflicht nehmen, es könne dort „nicht bei Appellen“ bleiben. „Wir müssen da noch einen Schritt weiter machen. Denn im Frühjahr haben viel mehr Arbeitgeber ihren Beschäftigten die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten, eingeräumt. Das geht nicht und das muss jetzt glaube ich auch intensiver gemacht werden.“ Von einer Homeoffice-Pflicht wollte Scholz nicht sprechen: „Es wird immer darauf ankommt, dass das betrieblich auch geht. Wir wollen ja pragmatisch bleiben und nichts Unmögliches verlangen.“ Betriebe sollen nicht geschlossen werden, keiner wolle „die Wirtschaft lahm legen“.
Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte Büros zu schließen, wo immer es geht. Gleichzeitig müsse dafür gesorgt werden, dass es einen Ausgleich gebe. „Ich finde es erstaunlich, dass nur über Maßnahmen gesprochen wird, die sich im privaten Bereich befinden“, sagte Göring-Eckardt im Deutschlandfunk (Montag) zu weiteren Verschärfungen der Corona-Maßnahmen. Man müsse die Arbeitswelt in den Blick nehmen.