Bistum Münster stellt Verfahren gegen Pfarrer ein

Ein früherer Pfarrer im Kreis Steinfurt hat sich für körperliche Grenzüberschreitungen gegenüber anderen entschuldigt. Kirchenrechtlich ergeben sich jedoch keine Verstöße, erklärte das Bistum Münster am Dienstag.
Dom Münster Bistum Münster

Der Dom von Münster (Foto: inextremo96 auf Pixabay)

Ein früherer Pfarrer im Kreis Steinfurt hat sich für körperliche Grenzüberschreitungen gegenüber anderen entschuldigt. Kirchenrechtlich ergeben sich jedoch keine Verstöße, erklärte das Bistum Münster am Dienstag. Das habe eine Voruntersuchung ergeben; das Verfahren gegen den Mann sei beendet. Auf eigenen Wunsch hin bleibe er jedoch beurlaubt. Bischof Felix Genn wolle mit dem Geistlichen und mit den zuständigen Gremien sprechen und dann über einen weiteren Einsatz entscheiden, hieß es.

“Mir ist deutlich geworden, dass mein Verhalten, andere Personen durch eine Schultermassage zu berühren, von ihnen als grenzverletzend empfunden werden konnte und von einigen wohl auch so empfunden wurde”, schreibt der Pfarrer in einem von der Diözese veröffentlichten Brief an Genn. “Das tut mir sehr leid, weil ich zu keiner Zeit beabsichtigt habe, ihnen in irgendeiner Weise zu nahe zu treten.” Mit “professioneller Hilfe” sei er bereits sensibler geworden, was Nähe-Distanz-Empfinden angehe und wolle “auch weiter gewissenhaft daran arbeiten”. Zudem wolle er sich persönlich bei den Betroffenen entschuldigen. Ein anderer Priester hatte den früheren leitenden Pfarrer – seinen ehemaligen Vorgesetzten – wegen sexueller Übergriffe angezeigt.

Staatsanwaltschaft Münster stellte  ihr Verfahren ein

Ende September vergangenen Jahres stellte die Staatsanwaltschaft Münster ihr Verfahren jedoch ein, weil die Ermittlungen nicht genügend Anlass zur Erhebung einer Klage boten. Dem Bistum Münster wurden in der Zwischenzeit weitere Hinweise für mögliche Grenzüberschreitungen durch den Mann bekannt. “Es geht um Vorwürfe und Beobachtungen, die eindeutig den Präventionsvorgaben des Bistums widersprechen”, erklärte der Interventionsbeauftragte Peter Frings im September. In der Folge sprachen Frings, Generalvikar Klaus Winterkamp und Personalchef Karl Render mit dem Geistlichen. In der Voruntersuchung hätten sich die Vorwürfe gegen ihn aber weder unter straf- noch unter kirchenrechtlichen Aspekten bestätigt, hieß es nun.

Das Bistum bedauerte, dass der gute Ruf des Pfarrers beschädigt worden sei. “Wir müssen bestrebt sein, dass solche Vorgänge künftig zügiger einer Klärung zugeführt werden, und das Vorgehen in solchen Verfahren überprüfen”, sagte Frings. “Für alle an einem solchen Verfahren beteiligten Personen sind diese Belastungen so gering wie möglich zu halten.”

kna