Bonn – Der katholische Umweltbischof Rolf Lohmann sieht in den jüngsten Regenfluten in Deutschland „Zeichen eines Wandels des Klimas und der Umwelt“. Nach der Hitze und Dürre in den vergangenen Jahren sei auch „die unfassbare Katastrophe des Starkregens und der Überschwemmungen“ ein Ausdruck für den Klimawandel, sagte der Weihbischof des Bistums Münster in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.
Lohmann forderte über die aktuelle Nothilfe hinaus langfristige Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser. Zudem bedürfe es „auch eines schnellen und effizienten Eintretens gegen den Klimawandel“. Es dürfe „nicht länger bei der bloßen Ankündigung politischer Zielmarken bleiben“, so der Weihbischof. „Wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, ist es zu spät.“ Es sei aber nicht nur die Politik gefragt, sondern auch „die individuelle Unterstützung und Verantwortung von uns allen“.
Schöpfungsverantwortung „eine Querschnittsaufgabe“
Schöpfungsverantwortung müsse in Gesellschaft und Kirche „eine Querschnittsaufgabe“ sein, betonte der Umweltbischof. Konkret plädierte er für die Nutzung erneuerbarer Energien, eine an ökologischen und sozialen Kriterien ausgerichtete Beschaffung, die Vermeidung von Müll und eine umweltfreundlich gestaltete Mobilität. Wichtig sei auch die Berücksichtigung ethischer Kriterien beim finanziellen Investment. Dazu habe die Bischofskonferenz die Orientierungshilfe „Ethisch nachhaltig investieren“ veröffentlicht.