Der Caritasdirektor im Bistum Essen, Matthias Schmitt, fordert die nächste Bundesregierung zum Einsatz gegen Armut auf.
Der scheidende Caritasdirektor im Bistum Essen, Matthias Schmitt, fordert die nächste Bundesregierung zum Einsatz gegen Armut auf. «Armut ist ein hochkomplexes Problem, das keine populistischen Antworten verträgt», sagte Schmitt am Dienstag in Essen. Die Beseitigung von Armut in Deutschland – einem der reichsten Länder der Welt – stehe seit langem ungelöst auf der Agenda.
Schmitt verwies auf die Armutsquote im Ruhrgebiet. Mit 21,1 Prozent stehe der größte Ballungsraum Deutschlands «als trauriger Spitzenreiter der ärmsten Regionen bundesweit» da. Jedes dritte Kind in der Ruhrregion lebe in Armut. Die Corona-Pandemie habe die Lage verschärft. «Wer vorher schon an der Schwelle zur Armutsgefährdung lebte, rutschte mit Kurzarbeit oder Jobverlust vollends in eine Notlage», beanstandete der Caritasdirektor. Er riet zu interdisziplinären Teams in den Kommunen, die ihre Stadt unter die Lupe nehmen und eine Sozialplanung entwerfen sollten. Verwaltung und freie Träger müssten diesen Teams angehören.