Der Übergangsleiter des in eine Vertrauenskrise geratenen Erzbistums Köln, Rolf Steinhäuser, hat zu Weihnachten zum Dialog aufgerufen.
Köln – Der Übergangsleiter des in eine Vertrauenskrise geratenen Erzbistums Köln, Rolf Steinhäuser, hat zu Weihnachten zum Dialog aufgerufen. „Nichts ist verloren, wenn man den Dialog wirklich praktiziert“, zitierte er in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft Papst Franziskus. Miteinander reden sei nie verkehrt, sagte der Weihbischof. „Allerdings braucht es dabei Geduld und Ausdauer.“ Der Satz von Papst Franziskus sei ein zutiefst weihnachtlicher Satz, so Steinhäuser. Denn auch Gott habe in seinem Sohn Jesus Christus wieder den Dialog mit den Menschen aufgenommen, der an ein Ende gekommen zu sein schien. Das Kind in der Krippe signalisiere: „Nichts ist verloren, weil Gott immer wieder neu die Initiative ergreift, um uns zu retten“.
Die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen sorgt seit Monaten für eine Vertrauenskrise im Erzbistum Köln, das Steinhäuser übergangsweise leitet. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki befindet sich seit Oktober in einer mit dem Papst verabredeten Auszeit, um die Querelen aufzuarbeiten. Franziskus hatte nach einer Untersuchung erklärt, Woelki habe „große Fehler“ vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Der Kardinal will am Aschermittwoch seinen Dienst wieder aufnehmen. Bis dahin soll Steinhäuser als Apostolischer Administrator erste Schritte zur Erneuerung und Versöhnung ergreifen.