Weihbischof kritisiert Kardinal Müller

Der Weihbischof des Bistums Rottenburg-Stuttgart, Matthäus Karrer, hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller für dessen umstrittene Äußerungen zur Corona-Pandemie kritisiert.
Baden-Baden – Der Weihbischof des Bistums Rottenburg-Stuttgart, Matthäus Karrer, hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller für dessen umstrittene Äußerungen zur Corona-Pandemie kritisiert. Müller hatte in einem Interview über Pandemie-Maßnahmen unter anderem davon gesprochen, es gebe Versuche, die Menschen "gleichzuschalten" und einen "Überwachungsstaat" zu etablieren. Er halte derlei Einlassungen für ein No-Go "und sie ärgern mich definitiv, genauso wie viele andere Menschen weltweit auch", sagte Karrer am Donnerstagabend im Tagesgespräch von SWR 2. Er habe zwar Verständnis für "persönliche Ängste", diese müssten allerdings zurückstehen und seien außerdem wissenschaftlich widerlegt.

Weihbischof Matthäus Karrer. –Foto: Diözese Rottenburg-Stuttgart/Rainer Moser

Der Weihbischof des Bistums Rottenburg-Stuttgart, Matthäus Karrer, hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller für dessen umstrittene Äußerungen zur Corona-Pandemie kritisiert. Müller hatte in einem Interview über Pandemie-Maßnahmen unter anderem davon gesprochen, es gebe Versuche, die Menschen „gleichzuschalten“ und einen „Überwachungsstaat“ zu etablieren. Er halte derlei Einlassungen für ein No-Go „und sie ärgern mich definitiv, genauso wie viele andere Menschen weltweit auch“, sagte Karrer am Donnerstagabend im Tagesgespräch von SWR 2. Er habe zwar Verständnis für „persönliche Ängste“, diese müssten allerdings zurückstehen und seien außerdem wissenschaftlich widerlegt.

„Ich glaube, wir als Katholikinnen und Katholiken sind immer gut dran beraten, uns an unseren eigenen Maßstäben messen zu lassen“, so der Weihbischof weiter. „Und für mich ist der zentrale Maßstab die katholische Soziallehre, wo zwei Punkte ganz entscheidend sind: Das ist das Stichwort der Solidarität und der Gemeinwohlorientierung. Und gerade im Blick auf das Impfen ist Solidarität gefordert, um einfach viele Menschen zu schützen.“ Die Gemeinwohlorientierung bestehe wiederum darin, dass viele Impfungen dazu führten, dass sich Menschen einigermaßen sicher durch diese Pandemie bewegen könnten, so der 53-Jährige.

Mit Blick auf das kommende Jahr bereiteten ihm die zunehmenden Infektionen mit der Omikron-Variante Sorge, erklärte Karrer. Dabei gälten seine Sorgen sowohl dem Personal in den Kliniken, das sich an der Belastungsgrenze befinde, als auch den Patientinnen und Patienten. Er hoffe gleichwohl, im Mai einen „einigermaßen normalen Katholikentag“ in Stuttgart feiern zu können.

kna