GEW kritisiert Nachhilfepläne und verteidigt Lehrer gegen Kritik

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, kritisiert den Plan der Bundesregierung, pandemiebedingte Lerndefizite durch Nachhilfe auszugleichen.
Osnabrück – Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, kritisiert den Plan der Bundesregierung, pandemiebedingte Lerndefizite durch Nachhilfe auszugleichen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Tepe: "Nachhilfe ist kein so guter Plan. Die Schülerinnen und Schüler lernen mit der Klassengemeinschaft. Es ist sinnvoller, wenn das Geld in erster Linie zur Stärkung der öffentlichen Schulen und der Jugendhilfe eingesetzt wird, nicht für kommerzielle Nachhilfeangebote."

((Symbolfoto: Taken /Pixabay)

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, kritisiert den Plan der Bundesregierung, pandemiebedingte Lerndefizite durch Nachhilfe auszugleichen. Der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstag) sagte Tepe: “Nachhilfe ist kein so guter Plan. Die Schülerinnen und Schüler lernen mit der Klassengemeinschaft. Es ist sinnvoller, wenn das Geld in erster Linie zur Stärkung der öffentlichen Schulen und der Jugendhilfe eingesetzt wird, nicht für kommerzielle Nachhilfeangebote.”

Tepe fügte hinzu: “Man sollte einer Zweitklässlerin keine Nachhilfe erteilen, sondern sie in kleineren Gruppen in der Schule lernen lassen.” Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat angekündigt, eine Milliarde Euro für Nachhilfe bereitzustellen und ab den Sommerferien Angebote zu schaffen.

Tepe verteidigt Lehrerinnen und Lehrer gegen Kritik

Tepe verteidigte außerdem Lehrerinnen und Lehrer gegen die Kritik, sie hätten sich im Lockdown zu wenig um ihre Schüler gekümmert: “Wer in einer Schulklasse sitzt, lernt ja nicht sechs Schulstunden lang ununterbrochen. Man driftet auch mal ab. Wenn Schüler nun viereinhalb Stunden Beschäftigung angeben, können ihnen auch außerhalb dieses Zeitraums Gedanken zum Stoff durch den Kopf gehen.” Das Ifo-Institut hatte ermittelt, dass Kinder Anfang des Jahres im Schnitt 4,3 Stunden mit Schule verbrachten – drei Stunden weniger als normalerweise.

Die GEW-Chefin fügte hinzu: “Bei solchen Zahlen ist mir eines wichtig: Ich möchte, dass die Gesellschaft diese Schülergeneration nicht mehr als Corona-Generation bezeichnet und damit kleinredet.” Die Schüler hätten sehr viel gelernt, etwa, sich auf die Pandemie-Situation einzustellen, auf Wechselunterricht und Abstände: “Es ist falsch, ihnen einzureden, dass sie Defizite hätten. Sie haben aus dieser Situation das Beste gemacht.”.

kna