Führungsduo für die Bochumer Caritas

Auf den scheidenden Bochumer Caritasdirektor Hans-Werner Wolff folgt ein Führungsduo. Und auch die Frage einer Fusion steht wieder im Raum.
Die Bochumer Caritas bekommt eine Doppelspitze.

Der Bochumer Caritasdirektor Hans-Werner Wolff (Mitte) mit seinen Nachfolgern Alexander Mauer (l.) und Dominik Spanke. –Foto: Caritas Bochum

Bochum – Die Bochumer Caritas bekommt eine Doppelspitze. Nach dem Ausscheiden von Hans-Werner Wolff als Caritasdirektor zum Monatsende folgt ihm auf dieser Postion der Bochumer Alexander Mauer. Zum 1. Juli stößt Dominik Spanke, derzeit noch Caritasdirektor für Ennepe-Ruhr, als zweiter Vorstand hinzu. Ende November war überraschend bekanntgeworden, dass Wolff sein Amt in der Ruhrgebietsstadt nach vier Jahren aufgibt. Zum 1. April wechselt der 56-Jährige in den Kreis Mettmann. Dort tritt er in der neugeschaffenen Funktion eines Vorstands an der Seite des amtierenden Caritasdirektors Michael Esser faktisch ins zweite Glied zurück.

Weggang bringt Bewegung in Diskussion

Wolff begründet diesen Schritt mit seiner persönlichen Lebensplanung. Er wolle in den letzten zehn Jahren seiner Berufslaufbahn – nach vielen Jahren in der alleinigen Verantwortung an der Spitze eines Verbandes – die Chance nutzen, sich in einem zweiköpfigen Vorstand stärker auf eine Aufgabe zu fokussieren. Der gelernte Betriebswirt und Personalfachkaufmann Wolff war zuvor unter anderem seit 2007 Caritasdirektor und später Vorstand des Caritasverbands Altena-Lüdenscheid Der Bochumer Wohlfahrtsverband ist einer der größten Caritasverbände im Bistum Essen, zu dem rund 40 Einrichtungen und Dienste sowie mehr als 500 Mitarbeiter gehören. Wolff hatte sein Amt hier 2018 von Ulrich Kemner übernommen.

In anderen Städten des Ruhrbistums sind längst zweiköpfige hauptamtliche Vorstände etabliert worden: in Duisburg, Mülheim und Oberhausen gibt es sie schon länger. Die Caritas in Essen hat durch die Gründung der cse GmbH eine etwas andere Konstellation entwickelt. Ob auch für Bochum eine solche Struktur sinnvoll wären? Dies sei eine Frage für seine Nachfolge, sagte Wolff im November Neues Ruhrwort. Er wollte sichtlich den Eindruck vermeiden, er gehe, weil er seine Vorstellung nicht habe verwirklichen können. Dennoch hat sein Weggang offenkundig Bewegung in die Diskussion im Bochumer Caritasrat gebracht.

Caritas-Delegierte haben das letzte Worte

Der 53-jährige Mauer, der aus einer bekannten Bochumer Familie stammt, ist Rechtsanwalt und arbeitete  zuletzt als Organisationsmanager. Er hat für einen fließenden Wechsel bereits  zum 1. März seine Arbeit aufgenommen. Mauers frischen Blick von außen ergänzt der gelernte Sozialarbeiter und Caritaswissenschaftler Dominik Spanke (46) – seit 2010 in Ennepe-Ruhr im Amt – mit seiner Expertise.

Spankes anstehender Wechsel in die Nachbarstadt war unterdessen Auslöser für die erneute Diskussion über die Fusion der Ortscaritasverbände für Bochum und Ennepe-Ruhr. Diese Idee stand bereits vor Jahren im Raum, wurde aber nicht intensiv verfolgt. Nun haben beide Caritasräte beschlossen, Gespräche über die Modalitäten eines Zusammengehen führen wollen. Dies ist bereits als klares Signal zu werten ist. Das letzte Wort haben indes die Delegiertenversammlungen. Sie könnten bereits im Juni eine Entscheidung fällen.

spe