Eichstätt: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Ex-Finanzdirektor ein

Die Staatsanwaltschaft München II hat ihre Ermittlungen gegen den früheren Finanzdirektor des Bistums Eichstätt im Zusammenhang mit dem diözesanen Finanzskandal eingestellt.
Die Staatsanwaltschaft München II hat ihre Ermittlungen gegen den früheren Finanzdirektor des Bistums Eichstätt im Zusammenhang mit dem diözesanen Finanzskandal eingestellt

Der Eichstätter Dom von Südosten aus dem Domkreuzgang. (Foto: Bistum Eichstätt)

Die Staatsanwaltschaft München II hat ihre Ermittlungen gegen den früheren Finanzdirektor des Bistums Eichstätt im Zusammenhang mit dem diözesanen Finanzskandal eingestellt. Das bestätigte am späten Montagnachmittag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Als erstes hatte der “Donaukurier” darüber berichtet. Aktuell werde noch gegen drei Personen ermittelt, so der Sprecher weiter. Dabei handele es sich um den früheren Stellvertreter des Finanzdirektors, einen seiner Geschäftspartner in den USA sowie um eine dritte Person. Ein Termin für eine Anklageerhebung sei bisher nicht absehbar.

Staatsanwaltschaft ermittelt seit  2017 im Eichstätter Finanzskandal

Die auf Wirtschaftskriminalität spezialisierte Staatsanwaltschaft München II ermittelt seit Juli 2017 im Eichstätter Finanzskandal. Zwischenzeitlich hatte es auch aufgrund einer anonymen Strafanzeige Vorermittlungen gegen den Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, gegeben. Diese waren jedoch im Juni 2020 eingestellt worden. Hintergrund des Finanzskandals ist, dass das Bistum zwischen 2014 und 2016 Rücklagen in Höhe von fast 60 Millionen Dollar in hochriskante Darlehen für Immobilienprojekte in den USA gesteckt hatte. Hanke hatte den Skandal Anfang 2018 publik gemacht.

Bei einer von ihm veranlassten Überprüfung der Vermögensverwaltung der Diözese unter Einschaltung externer Experten waren die Vorgänge ans Licht gekommen. Die Diözese zeigte ihren damaligen stellvertretenden Finanzdirektor an. Als direkte Folge aus dem Skandal überarbeitete sie ihre Anlagerichtlinien. Die Investments werden nun von externen Dienstleistern verwaltet und regelmäßig geprüft.

Bis Juni 2020 hatte das Bistum von den ausgeliehenen 60 Millionen US-Dollar rund 18 Millionen US-Dollar zurückerhalten; neuere Zahlen liegen noch nicht vor.

kna