Frauenverband sorgt sich um soziale Gerechtigkeit

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) warnt vor einer wachsenden Ungleichheit in der Gesellschaft.

Frauenverband sorgt sich um soziale Gerechtigkeit

Flüchtende Ukrainer an der Grenze zu Ungarn. –Foto: © Janossygergely | Dreamstime.com

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) warnt vor einer wachsenden Ungleichheit in der Gesellschaft. Es gelte, auch in der “Zeitenwende” die soziale Balance zu erhalten, teilte der Verband am Mittwoch in Bergisch Gladbach mit. Der “brutale russische Angriffskrieg” habe eine politische Richtungsänderung in Europa und in Deutschland bewirkt.

Sorge über zunehmende gesellschaftliche Schieflage

“Wir schätzen und begrüßen ausdrücklich alle Hilfen, die den aus der Ukraine flüchtenden Menschen zugutekommen.” Gleichzeitig wachse die Sorge über eine zunehmende gesellschaftliche Schieflage. So meldeten sich in den SkF-Beratungsstellen Geflüchtete aus anderen Ländern, denen die Wohnung gekündigt wurde, damit der Vermieter ukrainische Flüchtlinge unterbringen könne.

Es sei “richtig und wichtig, dass alles getan wird, um den Frauen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, Kinderbetreuung, Sprachkurse, Arbeit und Schutz zu ermöglichen”, so der Verband. “Gleichzeitig mahnen wir an, Frauen, Kindern und Männern, die aus anderen Kriegs- und Krisenregionen zu uns geflohen sind, mit derselben Fürsorge zu begegnen. Wir mahnen an, dass wirtschaftlich schwächere Menschen in Deutschland, insbesondere alleinerziehende Frauen und kinderreiche Familien, vergleichbare Probleme haben und ihnen unbedingt dieselbe Unterstützung gewährt werden muss.”

Frauenverband würdigt staatlichen Flüchtlingshilfe

Bis Donnerstag beraten auf der Delegiertenversammlung des SkF 90 Verbandsvertreterinnen und -vertreter aus dem gesamte Bundesgebiet über aktuelle Herausforderungen in der Sozialarbeit.

Ausdrücklich würdigten die Delegierten das staatliche Engagement in der Corona-Pandemie und bei der Flüchtlingshilfe. “Gleichzeitig erinnern wir eindrücklich daran, dass die im Koalitionsvertrag genannten Investitionen in soziale Gerechtigkeit, beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Finanzierung des Gewaltschutzes, der erschütternden Realität eines Krieges in Europa nicht zum Opfer fallen dürfen.”

kna