Der Regensburger katholische Bischof Rudolf Voderholzer hat das kritische Schreiben des Vatikan zum Synodalen Weg in Deutschland begrüßt.
Von Christoph Arens (KNA)
Würzburg (KNA) Der Regensburger katholische Bischof Rudolf Voderholzer hat das kritische Schreiben des Vatikan zum Synodalen Weg in Deutschland begrüßt. „Ich bin dankbar für die Erklärung“, sagte Voderholzer der in Würzburg erscheinenden „Tagespost“. Nun müsse man „endlich an der Seite des Papstes den synodalen Weg gehen, und das bedeutet: Hören, Reden, Beraten und Beten auf der Basis der katholischen Glaubenslehre und nicht mit dem Ziel, sie zu verändern“.
Papst Franziskus, so der Regensburger Bischof weiter, sei von Beginn an skeptisch gegenüber dem deutschen „sogenannten Synodalen Weg“ gewesen. Zugleich hätten hohe Vertreter der Kurie mehrmals deutliche Mahnungen ausgesprochen. All diese Signale aus Rom seien von den Verantwortlichen jedoch „entweder ignoriert, weginterpretiert oder in ihr Gegenteil umgedeutet“ worden, bemängelt Voderholzer. Er verstehe nicht, „wie man nun angesichts der neuerlichen Erklärung des Heiligen Stuhls ‚irritiert‘ sein kann“.
Damit spielte der Regensburger Bischof auf die Stellungnahme des Präsidiums des Synodalen Wegs zur Vatikan-Erklärung an. Darin hatten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Limburger Bischof Georg Bätzing, und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, beklagt, dass das Synodalpräsidium bis heute nicht zu einem Gespräch in den Vatikan eingeladen worden sei. Bätzing und Stetter-Karp betonten, dass sie keinen „deutschen Sonderweg“ anstrebten. Es sei jedoch ihre Pflicht, klar zu benennen, wo aus ihrer Sicht Änderungen notwendig seien.
Unterdessen forderte die katholische Frauen-Initiative Maria 2.0 die deutschen Bischöfe auf, den Reformprozess gegen die Kritik aus dem Vatikan zu verteidigen. Die Bischöfe müssten sich entscheiden, ob sie hierzulande eine lebendige Kirche wollten, oder ob sie lieber eine tote Institution anführen möchten, sagte die Theologin Maria Mesrian im Deutschlandfunk.
Die Bischöfe sollten daher die Konfrontation mit dem Vatikan nicht fürchten. Es sei von vorneherein klar gewesen, dass der angestoßene Reformprozess von Rom blockiert werden würde.
Der frühere Präsident des ZdK, Thomas Sternberg, sieht in dem römischen Schreiben ein Signal dafür, dass „offensichtlich doch eine große Nervosität in Rom über den Erfolg dieses Synodalen Weges herrscht, der so vielleicht nicht absehbar war“.
Ähnliche „Querschläger“ aus der Kurie habe es in jedem Sommerloch seit 2020 gegeben, fügte Sternberg auf domradio.de hinzu. Dabei verpuffe die Klarstellung aus Rom. „Was da steht, ist alles selbstverständlich. Das läuft ins Leere“, sagte er. Es habe nie jemand behauptet, dass der Synodale Weg Lehrsätze verändern oder aufstellen wolle, die die Gesamtkirche betreffen. Es habe auch nie jemand bezweifelt, dass die Beschlüsse „in der Weltkirche, sprich Rom, zu einer Bestätigung vorgelegt werden“.
Zugleich betonte Sternberg, dass die Themen des Reformprozesses wie Macht und Gewaltenteilung in den synodalen Prozess auf Weltkirche-Ebene eingespeist werden müssten. „Die Fragen, die wir behandeln, sind Fragen, die die Christen weltweit berühren.“