Die Caritas in Thüringen erhält mit 330.000 Euro die kompletten Kirchensteuer-Einnahmen aus der Energiepreispauschale.
Erfurt – Die Caritas in Thüringen erhält mit 330.000 Euro die kompletten Kirchensteuer-Einnahmen aus der Energiepreispauschale. Mit dem Geld wird Menschen geholfen, die besonders unter den gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten sowie der Inflation leiden, wie das Bistum Erfurt am Samstag mitteilte. Anlass war der Internationale Tag zur Beseitigung der Armut an diesem Montag. Im September hatte die Bundesregierung die einmalige Pauschale in Höhe von 300 Euro allen einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen zukommen lassen. Da der Betrag brutto ausgezahlt wurde und der Lohn- und Einkommenssteuer unterliegt, wurden auch Kirchensteuern fällig.
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hatte den Angaben zufolge zuvor bereits signalisiert, dass diese Kirchensteuer-Einnahmen des Bistums komplett an die Caritas gehen sollten, „damit verstärkt den Menschen geholfen werden kann, die am meisten unter der jetzigen Situation leiden“, hieß es. Schon jetzt gebe es eine bedrückende Zahl von Bedürftigen, die nicht in der Lage seien, für die eigene Existenz zu sorgen, erklärte Neymeyr.
Diözesan-Caritasdirektorin Monika Funk betonte, dass die Zahl von Haushalten in finanziellen Schwierigkeiten steige: „In den Caritas-Beratungsstellen für Schuldner und Verbraucherinsolvenz haben wir jetzt schon Wartezeiten von sechs Monaten. Und wir befürchten einen weiteren massiven Anstieg bei den Beratungsfällen in nächster Zeit.“ Mit den 330.000 Euro unterstütze die Caritas Menschen durch Einzelfallhilfen und Stärkung der „sozialen Infrastruktur“. Eine Einzelfallhilfe könnten etwa Familien bekommen, denen eine Strom- oder Heizsperre drohe. Die Hilfe sei unabhängig von Geschlecht, Religion und Nationalität