Rom – Der Vatikan bereitet offenbar eine grundsätzliche Stellungnahme zur Gender-Theorie vor. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte am Samstag bei einer Pressekonferenz in Rom, er habe davon gehört, dass ein solcher Text in in Arbeit sei.
Rom – Der Vatikan bereitet offenbar eine grundsätzliche Stellungnahme zur Gender-Theorie vor. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte am Samstag bei einer Pressekonferenz in Rom, er habe davon gehört, dass ein solcher Text in Arbeit sei. Er selbst habe darum gebeten, das kirchliche Lehramt möge in dem Text “differenziert” argumentieren und nicht pauschal gegen eine “Gender-Ideologie” polemisieren.
Das Thema betreffe viele Menschen, und die Kirche müsse hier ihre “Zeitgenossenschaft” ernst nehmen. Bätzing schränkte ein, dass die Kirche “nicht alles übernehmen kann”, was von Vertretern der Gender-Theorie gedacht oder gefordert werde. Unlängst hatte der niederländische Kardinal Willem Jacobus Eijk gefordert, der Papst solle sich in einer Enzyklika zu dem Thema äußern.
“Die Gender-Theorie wird in allen möglichen Organisationen vorangetrieben und wir als Kirche haben noch nicht viel dazu gesagt”, zitierte die Zeitung Nederlands Dagblad den Kardinal. Er äußerte sich im Rahmen des laufenden Ad-limina-Besuchs der niederländischen Bischöfe in Rom. Eijk hat zuletzt ein Buch über Ehe und Sexualität veröffentlicht. Auch zur Gender-Frage hatte er immer wieder Stellung bezogen und vor Verwirrungen gewarnt. Es gebe eine wesentliche Beziehung zwischen biologischer Sexualität und Geschlechterrollen, so der Kardinal.
Bislang geht die katholische Kirche von der biblischen Lehre aus, wonach Gott den Menschen “als Mann und Frau schuf”. In der Gender-Theorie wird diese auf zwei eindeutige und dauerhafte Geschlechter-Identitäten festgelegte Sicht des Menschen grundsätzlich infrage gestellt.