Ukraine: Bischof schlägt Bogen von Herodes‘ Kindermord zu Putin

Der Kiewer griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat zur orthodoxen Weihnacht einen Bogen vom Kindermord des biblischen Königs Herodes zu Russlands Präsident Wladimir Putin gezogen. 
Kiew – Der Kiewer griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat zur orthodoxen Weihnacht einen Bogen vom Kindermord des biblischen Königs Herodes zu Russlands Präsident Wladimir Putin gezogen. Die Ankunft von Gottes Sohn in der Welt sei leider nicht für alle Menschen eine gute und freudige Nachricht, sagte der Erzbischof in seiner täglichen Videobotschaft (Montag). Nicht jeder wolle "das Geschenk der Liebe Gottes annehmen".

Swjatoslaw Schewtschuk. –Foto: Kirche in Not

Der Kiewer griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat zur orthodoxen Weihnacht einen Bogen vom Kindermord des biblischen Königs Herodes zu Russlands Präsident Wladimir Putin gezogen. Die Ankunft von Gottes Sohn in der Welt sei leider nicht für alle Menschen eine gute und freudige Nachricht, sagte der Erzbischof in seiner täglichen Videobotschaft (Montag). Nicht jeder wolle „das Geschenk der Liebe Gottes annehmen“.

König Herodes habe in „einer Art Wahnsinn“ nicht gewollt, dass Gott in die Welt kommt, so Schewtschuk. „Er fühlt sich so sehr in seiner Rolle als König, ist so geblendet von seiner Allmacht, dass er sich nicht einmal vorstellen kann, dass ein anderer König kommen könnte, dem er weichen müsste.“

In der Geschichtsschreibung werde Herodes als ein talentierter, „gewiefter, schlauer Politiker“ beschrieben, der es verstanden habe, die Macht in Israel zu gewinnen. All seine Taten und großen Bauten hätten aber nur dazu gedient, sich auf dem Thron zu behaupten und „alle zu vernichten, die ihn bedrohen könnten“, so der Erzbischof. Als Herodes erfahren habe, wo der Messias geboren werden soll, habe er beschlossen, alle zu töten, die im Verdacht standen, seinen eigenen Herrscherstatus anzugreifen.

Ohne Putin namentlich zu nennen, sagte Schewtschuk, jene totalitäre Haltung, „alles zu tun, um seinen Status, seine Größe, seine Selbstverherrlichung nicht zu verlieren“, habe sich in der Geschichte oft wiederholt. „Einer der größten Tyrannen und Mörder des 20. Jahrhunderts“, Josef Stalin, habe gesagt: „Gibt es einen Mensch – gibt es ein Problem. Kein Mensch – kein Problem.“ Auf diese Weise aber, so der Bischof, rebelliert der Mensch gegen Gott selbst“.

Auch heute „und direkt in unserem Land“ sehe man heute, dass solche totalitären Methoden noch nicht der Vergangenheit angehörten „und viel Leid bringen“, sagte Schewtschuk. Der „gotteslästerliche Krieg, den das russische totalitäre Regime mit seiner blutrünstigen Haltung in unser Land gebracht“ habe, töte all jene, die sich dem „geopolitischen Projekt widersetzen, das der moderne Wahnsinnige der Welt aufzwingen will“.

kna