Der Würzburger Bischof Franz Jung hat sich hinter den Reformprozess des Synodalen Wegs in Deutschland gestellt.
Würzburg – Der Würzburger Bischof Franz Jung hat sich hinter den Reformprozess des Synodalen Wegs in Deutschland gestellt. Er verwies am Donnerstag auf die “aufwendige Textarbeit” der Mitwirkenden. Diese sei auch ein Erweis, “dass wir es mit der Synodalität in der Kirche ernst meinen”, sagte Jung bei der Jahrespressekonferenz in Würzburg. Gemeinsame Beratung und Entscheidung könnnte nur dann funktionieren, wenn alle ihren Teil dazu beitrügen und sich nicht auf Amt oder Unkenntnis zurückzögen.
Schon jetzt ist nach den Worten des Bischofs klar, dass ein beträchtlicher Teil der erarbeiteten Vorlagen für die fünfte Synodalversammlung im März aus Zeitgründen nicht mehr bearbeitet werden kann. Der Synodale Weg habe sich deshalb darauf verständigt, diese Texte zur weiteren Beratung in den neu zu schaffenden Synodalen Ausschuss beziehungsweise in den künftigen Synodalen Rat zu geben.
Weil noch nicht klar sei, wie dieser Rat aussehen könne, sei beschlossen worden, zunächst einen Ausschuss zu bilden, erläuterte Jung. In einer dreijährigen Übergangsfrist solle geklärt werden, wie im Rahmen der rechtlichen Vorgaben ein solcher Rat aussehen könne. Dabei betonte der Bischof: “Insofern wird auch den Bedenken des jüngsten Schreibens aus dem Vatikan Rechnung getragen.”
Der Ende Januar veröffentlichte Brief des Vatikans hatte der geplanten Errichtung eines “Synodalen Rates” eine Absage erteilt. Dieses Gremium soll sich als neues bundesweites Beratungs- und Leitungsorgan mit “wesentlichen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft” befassen. Dabei sollen Bischöfe, Priester und Laien gemeinsam über kirchliche Grundsatzfragen und über den Einsatz finanzieller Mittel beraten und entscheiden.
Weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine nationale Bischofskonferenz seien befugt, ein solches Gremium einzurichten, das die Autorität der Bischöfe beschneide, heißt es in dem Schreiben aus Rom. Die Erzbischöfe und Bischöfe von Köln (Woelki), Augsburg (Meier), Eichstätt (Hanke), Passau (Oster) und Regensburg (Voderholzer) hatten sich an Rom gewandt und gefragt, ob sie an einem “Synodalen Ausschuss” teilnehmen müssten und dürften.
Der Würzburger Diözesanratsvorsitzende Michael Wolf erklärte, die große Mehrheit des von ihm vertretenen Gremiums empfinde die Einrichtung eines Synodalen Rats als wichtigen Schritt in die Zukunft. Die Zeichen der Zeit seien richtig erkannt worden. “Kaum einem Mitbürger ist heute noch eine echte, monarchistisch gegliederte Struktur mit ihrem Absolutheitsanspruch zu vermitteln.”