Synodaler Weg hält an katholischem Priesteramt fest

er Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland hält an geweihten Priestern im Sinne der katholischen Tradition fest.
Frankfurt – Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland hält an geweihten Priestern im Sinne der katholischen Tradition fest. Die fünfte Vollversammlung des Synodalen Wegs verabschiedete am Donnerstag in Frankfurt einen theologischen Grundlagentext, in dem es heißt: "Damit diese Botschaft (von der Heiligkeit Gottes) verkündet wird, braucht die Kirche Priester." Die Aufgabe der Priester bestehe in der Vermittlung des göttlichen Geheimnisses. Der sakramentale Dienst des Weiheamtes gehöre "zum 'Wesen' des Katholischen".

–Foto: Christian Toussaint

er Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland hält an geweihten Priestern im Sinne der katholischen Tradition fest. Die fünfte Vollversammlung des Synodalen Wegs verabschiedete am Donnerstag in Frankfurt einen theologischen Grundlagentext, in dem es heißt: “Damit diese Botschaft (von der Heiligkeit Gottes) verkündet wird, braucht die Kirche Priester.” Die Aufgabe der Priester bestehe in der Vermittlung des göttlichen Geheimnisses. Der sakramentale Dienst des Weiheamtes gehöre “zum ‘Wesen’ des Katholischen”.

Der erste bei dieser Vollversammlung verabschiedete Text erhielt eine Mehrheit von mehr als 88 Prozent der insgesamt 201 abgegebenen Stimmen. Von den Bischöfen stimmten 77 Prozent dafür; von den Frauen und diversen Teilnehmenden stimmten 93 Prozent mit Ja.

Das Papier mahnt, der “tiefe Sinn des sakramentalen Priestertum” lasse sich aber nur gewinnen, wenn die “ständischen Elemente, die diesen Beruf bisher prägen”, aufgegeben werden. Ausführlich setzt sich der theologisch streckenweise anspruchsvolle Text mit der Frage auseinander, was das geweihte Priestertum in der katholischen Kirche vom allgemeinen Priestertum der Gläubigen unterscheidet. So heißt es in dem Text: “Das priesterliche Dasein unterscheidet sich außerhalb seiner sakramentalen Handlungen nicht von dem aller Gläubigen.” Und weiter: “Dieser Dienst am Volk Gottes begründet keine höhere Würde oder Heiligkeit (…) In der Kirche begründen die Funktionen keine Überlegenheit der einen über die anderen”.

Damit spricht sich der Text gegen den sogenannten Klerikalismus aus, der als eine der Ursachen für sexuellen Missbrauch in der Kirche gilt. In der Frage des Pflichtzölibats und der möglichen Zulassung von Frauen zum Priesteramt spricht sich der Text für weitere Prüfungen aus. Unter anderem heißt es dazu: “Es besteht die Gefahr, dass die zölibatäre Lebensform in ein Abseits führt, wenn die Zeichenhaftigkeit von großen Teilen des Volkes Gottes nicht mehr mitgetragen wird.”

Die Debatte über den Grundlagentext mit dem Titel “Priesterliche Existenz heute” hatte bei früheren Synodalversammlungen für heftige Kontroversen gesorgt, weil dabei die grundsätzliche Frage nach dem Sinn des Priestertums in der katholischen Kirche aufgeworfen worden war.