Frauen sollen in katholischen Gottesdiensten predigen dürfen

Der Synodale Weg will die Rolle von Frauen in katholischen Gottesdiensten stärken.
Frankfurt – Der Synodale Weg will die Rolle von Frauen in katholischen Gottesdiensten stärken. Ein entsprechendes Papier verabschiedeten die Synodalversammlung am Freitagvormittag in Frankfurt in Zweiter Lesung nach langem Ringen mit einer Mehrheit von rund 90 Prozent. Darin wird auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz eine grundsätzliche Erlaubnis gefordert für qualifizierte und beauftragte Frauen und Männer, in Messen auch zu predigen. Bislang ist das in der Regel nur geweihten Geistlichen gestattet.

DWeihbischof Matthäus Karrer mit dem Abstimmungsgerät in der Hand. –Foto: Maximilian von Lachner/Synodaler Weg

Der Synodale Weg will die Rolle von Frauen in katholischen Gottesdiensten stärken. Ein entsprechendes Papier verabschiedeten die Synodalversammlung am Freitagvormittag in Frankfurt in Zweiter Lesung nach langem Ringen mit einer Mehrheit von rund 90 Prozent. Darin wird auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz eine grundsätzliche Erlaubnis gefordert für qualifizierte und beauftragte Frauen und Männer, in Messen auch zu predigen. Bislang ist das in der Regel nur geweihten Geistlichen gestattet.

Der Handlungstext mit dem Titel “Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen in Wort und Sakrament” enthielt ursprünglich noch weitere Forderungen. So war die Rede davon, dass Nichtgeweihte künftig Taufen leiten und bei kirchlichen Trauungen assistieren können. Ebenso seien “Möglichkeiten der Wiederbelebung der Laienbeichte im Kontext der geistlichen Begleitung” sowie die Mitwirkung von Laien bei Krankensegnung und -salbung zu prüfen. Ermittelt werden sollte auch, inwieweit Nicht-Priester bei der Leitung von Pfarreien und Gemeinden hinzugezogen werden können.

Auf Antrag des Rottenburg-Stuttgarter Weihbischofs Matthäus Karrer sollen diese Fragen nun in einem Konsultationsprozess erörtert werden, an dem auch die katholischen Orden und Verbände zu beteiligen sind. Der Prozess soll “zeitnah zu konkreten beschlussreifen Entscheidungen” führen. Im Lauf einer engagierten Debatte äußerten sich die Bischöfe unterschiedlich zu der Frage, welche Rolle Laien bei der Sakramentenspendung haben sollten. Während die einen wie der Fuldaer Bischof Michael Gerber für eine Annahme des Textes warben, äußerten andere wie der Kölner Weihbischof Ansgar Puff die Sorge, dadurch würde “eine Art Sakramente light” etabliert.

Der Augsburger Bischof Bertram Meier sagte, er wolle nicht, dass Kleriker zurückgedrängt würden, “um dann eigentlich die Frage zu stellen: Wozu braucht’s noch die geweihten Menschen?” Die Franziskanerin Katharina Ganz entgegnete daraufhin, nicht Kleriker würden zurückgedrängt, sondern Frauen immer wieder vom kirchlichen Leben ausgeschlossen. Der Vorsitzende des Jugenddachverbandes BDKJ, Gregor Podschun, hielt den Bischöfen vor, die Papiere des Synodalen Wegs verwässern zu wollen. “Lasst uns doch endlich mal eine Veränderung beschließen, anstatt zu beschließen, dass wir irgendwann vielleicht nach einem Beratungsprozess doch mal etwas verändern wollen in dieser Kirche.”

Die Frage einer Öffnung des Priesteramtes für Frauen in der katholischen Kirche wird in dem Text nicht ausdrücklich angesprochen. Befürworter von Reformen fordern seit Jahren einen solchen Schritt. Kritiker dagegen verweisen auf ein lehramtliches Schreiben von Papst Johannes Paul II. Dieser hatte 1994 erklärt, dass die katholische Kirche “keinerlei Vollmacht” habe, Frauen die Priesterweihe zu spenden.

kna

Betroffenensprecher Norpoth kritisiert Cordes und Maria 1.0