Missbrauchsaufarbeitung: Kohlgraf würdigt Rolle der Medien

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die Rolle der Medien bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche gewürdigt.
Mainz – Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die Rolle der Medien bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche gewürdigt. "Ich glaube tatsächlich, dass wir als katholische Kirche nicht so weit wären wie wir sind, wenn uns die Medien nicht auf die Füße getreten wären, mit Recherchen und auch mit öffentlichem Druck", sagte Kohlgraf am Mittwochabend in Mainz. Dies sei letztlich auch Aufgabe von Medien, nicht nur gegenüber den Kirchen, sondern gegenüber allen gesellschaftlichen Gruppen. Man könne in der Vielfalt der Medien eine Chance sehen: "Es bleibt heute nichts mehr geheim." Und das sei auch gut so.

Bischof Peter Kohlgraf. –Foto: Maximilan von Lachner/Synodaler Weg 

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die Rolle der Medien bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche gewürdigt. “Ich glaube tatsächlich, dass wir als katholische Kirche nicht so weit wären wie wir sind, wenn uns die Medien nicht auf die Füße getreten wären, mit Recherchen und auch mit öffentlichem Druck”, sagte Kohlgraf am Mittwochabend in Mainz.

Gesellschaftliche Tendenz zur Institutionen-Kritik trifft Medien und Kirchen

Dies sei letztlich auch Aufgabe von Medien, nicht nur gegenüber den Kirchen, sondern gegenüber allen gesellschaftlichen Gruppen. Man könne in der Vielfalt der Medien eine Chance sehen: “Es bleibt heute nichts mehr geheim”, sagte der Mainzer Bischof . Und das sei auch gut so.

ZDF-Intendant Norbert Himmler sagte bei der Podiumsdiskussion, es gebe “seit vielen Jahren eine gesellschaftliche Tendenz zur Institutionen-Kritik”. Das betreffe nicht nur wie jüngst die öffentlich-rechtlichen Medien. Dies gelte auch für die Kirchen, die Parteien und die Gewerkschaften. “Alle etablierten, vermeintlich mit Macht und Einfluss ausgestatteten Institutionen werden aufs Schärfste hinterfragt”, sagte Himmler.

Demokratiegefährdende Haltung

Wo die Öffentlich-Rechtlichen Fehler machten, seien sie “verdammt noch mal verpflichtet, diese Fehler sofort aufzuklären und sicherzustellen, dass sie nicht mehr passieren”, betonte er. Himmler wandte sich aber “gegen eine gesellschaftliche Strömung, die uns per se die Glaubwürdigkeit abspricht nach dem Motto: Ihr steckt ja alle mit der Politik unter einer Decke.” Eine solche Haltung sei letztlich demokratiegefährdend.