Nach der Razzia im Erzbistum Köln bekundet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Zweifel an dem juristischen Kampf von Kardinal Rainer Maria Woelki um seinen guten Ruf.
Berlin/Köln – Nach der Razzia im Erzbistum Köln bekundet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Zweifel an dem juristischen Kampf von Kardinal Rainer Maria Woelki um seinen guten Ruf. Zwar sei es gut, wenn jedem Menschen in einer demokratischen Gesellschaft dieser Weg offen stehe, sagte Präsidentin Irme Stetter-Karp am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. „Ob es ein Weg ist, um damit das Vertrauen vieler Menschen zurückzugewinnen, bezweifle ich. In Köln ist der Riss zwischen Kardinal und Gläubigen tief.“
Hintergrund der Razzia sind Ermittlungen gegen Woelki wegen des Vorwurfs des Meineids und möglicher falscher eidesstattlicher Versicherungen. Mit den vor dem Kölner Landgericht beeideten Aussagen und den eidesstattlichen Versicherungen wehrt sich der Erzbischof gegen Berichte der „Bild“-Zeitung zu seinem Umgang mit zwei des Missbrauchs beschuldigter Priester.
„Offenbar gibt es einen Verdacht und damit Aufklärungsbedarf“, sagte Stetter-Karp zu den Durchsuchungen. „Das neuerliche fatale Signal aus Köln ist: Aufarbeitung gelingt nur, wenn Staatsanwaltschaften eingreifen.“
Die ZdK-Präsidentin kritisierte erneut, dass Papst Franziskus noch nicht über das von ihm verlangte Rücktrittsgesuch Woelkis befunden hat. „Erwartet haben wir mit vielen Menschen gemeinsam seine Entscheidung im Interesse einer glaubwürdigen deutschen Kirche schon länger.“