Jüdische Gemeinde Frankfurt: Afd-Wahlerfolg verstört

Die Jüdische Gemeinde in Frankfurt am Main sieht das Erstarken der AfD bei der Landtagswahl in Hessen als verstörend an.

Die Jüdische Gemeinde in Frankfurt am Main sieht das Erstarken der AfD bei der Landtagswahl in Hessen als verstörend an. Die Partei sei nicht nur zweitstärkste Kraft in Hessen geworden, sondern habe selbst im „weltoffenen Frankfurt“ einen hohen Zuspruch verbucht, erklärte der Vorstand der Jüdischen Gemeinde am Montag.

Die AfD, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, hat nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis in Hessen 18,4 Prozent der Stimmen erhalten – das beste Ergebnis der AfD bisher bei Landtagswahlen in westdeutschen Bundesländern. Die Jüdische Gemeinde betonte, es sei „Zeit zum Handeln“, wenn eine Partei, die Geschichtsrelativierung, Rassismus und Antisemitismus verbreite, einen derartigen Wahlerfolg erziele.

Die Zivilgesellschaft in Deutschland stehe gemeinsam mit der Politik vor großen Herausforderungen. „Es muss viel passieren, auch im kleinen und persönlichen Umfeld, um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu stärken und ihren Gegnern nicht das Feld zu überlassen“, betonte die Jüdische Gemeinde. Mit Blick auf den Krieg in Nahost hieß es, die Gedanken seien bei den Menschen in Israel, die „von einem noch nie dagewesenen, barbarischen Terrorakt überrollt“ worden seien.

kna