Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva-Maria Welskop-Deffaa, kritisiert aktuelle Vorschläge in der Migrationspolitik.
Osnabrück – Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva-Maria Welskop-Deffaa, kritisiert aktuelle Vorschläge in der Migrationspolitik. “Es werden Phantomdebatten, etwa über Sachleistungen für Geflüchtete, geführt”, sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung. Sowohl aus der CDU als auch der FDP gibt es Vorschläge, Geldzahlungen für Geflüchtete durch Sachleistungen zu ersetzen, um den Sozialstaat zu entlasten. Solche Vorschläge leisteten “keinen substanziellen Beitrag zur Lösung”, sagte Welskop-Defaa.
Zudem warnte sie in diesem Zusammenhang vor höheren Belastungen in der Verwaltung. Erfahrungsgemäß führten Sachleistungen zu einem höheren Personalaufwand und zu mehr Bürokratie. “Die Logistik muss ja eigens organisiert werden”, erläuterte die studierte Volkswirtin. Dass weniger Flüchtlinge kämen, wenn sie in Deutschland Sach- statt Geldleistungen zur Existenzsicherung erhielten, sei nicht zu erwarten. “Die meisten Menschen kommen nicht wegen des Sozialstaates nach Deutschland, sondern weil ihre Lebensgrundlagen zu Hause durch Kriege und Klimakatastrophe zerstört wurden”, so die Caritas-Chefin.