Theologinnen sprechen beim Kardinalsrat

Premiere bei einer Sitzung des Kardinalsrats im Vatikan: Zwei Theologinnen und ein Theologe referierten bei der jüngsten Sitzung des höchsten Beratergremiums von Papst Franziskus.
Theologinnen sprechen beim Kardinalsrat

Der Petersdom im Vatikan (Foto: Carlo Armanni/Pixabay)

 Premiere bei einer Sitzung des Kardinalsrats im Vatikan: Zwei Theologinnen und ein Theologe referierten bei der jüngsten Sitzung des höchsten Beratergremiums von Papst Franziskus. Es umfasst neben dem Kardinalstaatssekretär und dem Regierungschef des Vatikanstaats sieben Kardinäle aus vier Kontinenten.

Aus Europa war der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich dabei. Die Kardinäle beraten zweimal im Jahr mit dem Papst über Grundsatzfragen für die Zukunft der Kirche. Wie das vatikanische Presseamt am Mittwoch mitteilte, sprachen die Referenten über die Rolle der Frau in der Kirche. Die Treffen fanden am Montag und Dienstag in der Casa Santa Marta im Vatikan statt, wo Papst Franziskus wohnt.

Die inhaltlichen Impulse zum Frauenthema kamen von Linda Pocher, Lucia Vantini und Luca Castiglione. Pocher ist Salesianerin und lehrt an der Hochschule ihres Ordens in Rom die Fächer Christologie und Mariologie. Vantini lehrt Fundamentaltheologie und Religionsphilosophie in Verona und in Venedig. Castiglioni ist Priester des Erzbistums Mailand und lehrt Fundamentaltheologie am dortigen Priesterseminar.

Im Vatikan-Kommunique heißt es, der Rat sei sich einig gewesen, dass es nötig sei, die weibliche Seite der Kirche wahrzunehmen. Auf allen kirchlichen Ebenen solle der unersetzbare Beitrag der Frauen bei Prozessen des Nachdenkens und Entscheidens zum Tragen kommen. Als weitere Themen der Unterredungen des Kardinalsrats nannte das Presseamt die soziale, politische und kirchliche Lage in den Regionen, aus denen die Kardinäle kommen. Zudem habe man über die Lage in der Ukraine und im Heiligen Land sowie über die Arbeiten des Weltklimagipfels in Dubai gesprochen.

Kardinal Sean Patrick O’Malley, Vorsitzender der Päpstlichen Kinderschutzkommission, habe über mögliche neue Bischofstreffen fünf Jahre nach dem Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan des Jahres 2019 gesprochen. Schließlich habe man sich über die erste Etappe der Weltsynode ausgetauscht, die im Oktober im Vatikan erstmals mit Laienbeteiligung tagte.

Ein weiteres Thema sei eine mögliche Übertragung der Prinzipien und des Geistes der vatikanischen Kurienreform “Praedicate evangelium” auf die rund 3.000 Bistumsverwaltungen weltweit gewesen. Die nächste Sitzung des Kardinalsrats wurde für Februar 2024 angekündigt.

kna