Zoff um Geld für Katholische Uni: Minister kritisiert Bischöfe

Neues zur Debatte um die Finanzierung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU): Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) kritisiert die katholischen Bischöfe im Freistaat.
Neues zur Debatte um die Finanzierung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU): Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) kritisiert die katholischen Bischöfe im Freistaat.

Markus Blume. –Foto: © Steffen Böttcher

Neues zur Debatte um die Finanzierung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU): Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) kritisiert die katholischen Bischöfe im Freistaat. Diese hätten den eingeschlagenen Weg zur künftigen Finanzierung der einzigen katholischen Uni im gesamten deutschen Sprachraum einseitig verlassen und damit “verabredeten Eckpunkten die Grundlage entzogen”, sagte Blume dem “Donaukurier” (Montag). Der Freistaat sei bereit, die KU stärker als bisher zu finanzieren, so Blume. Voraussetzung sei aber, dass sich auch die Kirche weiter engagiere.

Er wisse um die zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen, ergänzte der Minister. Aber: “Wenn die Kirche wirklich sparen will, dann doch bitte nicht bei den Inhalten”. Vielmehr sei etwa die Stiftungsverwaltung der KU “weitgehend entbehrlich”. Hintergrund von Blumes Äußerungen sind die neuen Sparzwänge an der KU. Bayerns katholische Bischöfe hatten ihrem Überdiözesanen Fonds (ÜDF) für Gemeinschaftsaufgaben jüngst eine Nullrunde verordnet. Die für 2024 geplanten Ausgaben wurden beim Stand von 42,5 Millionen Euro eingefroren. Für Zuschussempfänger wie die KU bedeutet das wegen steigender Lohn- und Lebenshaltungskosten de facto Kürzungen.

Am Samstag wurde bekannt, dass die KU nächstes Jahr etwa 2,5 Millionen Euro sparen muss. Die Uni wird zu 85 Prozent vom Staat und zu 15 Prozent von der Kirche finanziert. 2022 erhielt sie vom Staat 55 Millionen, aus dem ÜDF 21,6 Millionen Euro. An der KU gibt es nun eine Sperre für unbefristete Stellen. Zudem könnten etwa Sekretariate zusammengelegt und offene Professuren vakant gelassen, herabgestuft oder gestrichen werden, hieß es von der Uni. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant.

KU-Präsidentin Gabriele Gien hatte am Samstag erklärt, sie erwarte vom Träger “ein klares Bekenntnis nicht nur zum Fortbestand der KU, sondern auch zu einem gesicherten Haushalt”. Zudem wünsche sie sich, bei “existenziellen Entscheidungen über die Zukunft der KU” in die Verhandlungen zwischen Staat und Kirche einbezogen zu werden. Die Freisinger Bischofskonferenz – der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe Bayerns – solle dazu das Gespräch mit der Hochschulleitung suchen. Von der Freisinger Bischofskonferenz gab es am Wochenende keine Stellungnahme.

Die KU ist die einzige katholische Uni im deutschen Sprachraum. Als solche erkannte der Vatikan am 1. April 1980 die kirchliche Gesamthochschule Eichstätt an. Die KU-Wurzeln gehen auf ein 1564 gegründetes Priesterseminar und eine 1835 entstandene Lehrerausbildungsstätte zurück. Maßgeblich beteiligt an der Uni-Gründung war der damalige Erzbischof von München und Freising, Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI.(1927-2022). Die für Studierende aller Bekenntnisse offene Uni bietet etwa 70 Studiengänge und zählt rund 5.000 Studenten und 120 Professoren an acht Fakultäten in Eichstätt und Ingolstadt.