Pfeffer zu Segnungen: Es ist möglich, unsere Kirche zu bewegen

Die katholische Kirche lässt jetzt unter bestimmten Voraussetzungen die Segnung homosexueller Paare zu. Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer begrüßt diese Nachricht.
Die katholische Kirche lässt jetzt unter bestimmten Voraussetzungen die Segnung homosexueller Paare zu. Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer begrüßt diese Nachricht.

Generalvikar Klaus Pfeffer bei der Präsentation der IPP-Studie. –Foto: Cronauge/Bistum Essen

Die katholische Kirche lässt jetzt unter bestimmten Voraussetzungen die Segnung homosexueller Paare zu. Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer begrüßte diese Nachricht. „Die heutige Erklärung aus dem Vatikan ist eine echte Überraschung“, sagte Pfeffer dem Neuen Ruhrwort auf Anfrage.

„Erstmals eröffnet der Papst mit der Glaubenskongregation Wege, um Paare zu segnen, für die eine sakramentale Eheschließung nicht möglich ist. Auch wenn dieser Weg mit vielen vatikanischen Einschränkungen in den Formulierungen verbunden wird, so scheint mir das ein erster großer Schritt in eine für römische Verhältnisse neue Richtung zu sein“, erklärte Klaus Pfeffer. „Ich freue mich jedenfalls darüber, weil das unsere vielen Bemühungen im Bistum Essen und in der gesamten deutschen Kirche bestätigt. Es ist also möglich, unsere Kirche zu bewegen und in Bewegung zu bringen.“

Die vatikanische Entscheidung, auch homosexuelle Paare unter bestimmten Voraussetzung segnen zu lassen, hat in Deutschland ein positives Echo ausgelöst. Katholische Bischöfe und Laien zeigten sich erfreut über Rechtssicherheit. Auch Vertreter der Politik sprechen von einem wichtigen Schritt, mahnen aber weitere an.

Zu den kritischen Stimmen gehört auch der Essener Rainer Teuber. Der Leiter Museumspädagogik des Essener Domschatzes ist Pressesprecher des Vereins #OutInChurch zeigte sich persönlich skeptisch. „Solange von irregulären Beziehungen gesprochen wird und Segnungen in Gottesdiensten verboten bleiben, hält sich mein Jubel in engen Grenzen. Letztendlich werden doch alle vorliegenden Segnungsformate verboten“, erklärte Teuber am Abend in einem Kommentar gegen über dem Neuen Ruhrwort. „Hoffentlich folgt dem Jubel nicht bald eine Katerstimmung.“

rwm