Bischof Meier: Politik nicht nur Kriegstüchtigkeit unterordnen

In Deutschland wird über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier hat sich nun dazu geäußert. Er wirbt dafür, andere Aspekte in der Sicherheitspolitik nicht zu vergessen.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat davor gewarnt, die Friedens- und Sicherheitspolitik vollständig dem Prinzip der Kriegstüchtigkeit unterzuordnen.

Bischof Bertram Meier –Foto: Synodaler Weg/Maximilian von Lachner

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat davor gewarnt, die Friedens- und Sicherheitspolitik vollständig dem Prinzip der Kriegstüchtigkeit unterzuordnen. Das sagte der Bischof der katholischen Wochenzeitung “Die Tagespost” (Donnerstag). Allerdings müsse sich eine wehrhafte Demokratie auch verteidigen können. Er wisse nicht, ob eine Neueinführung der Wehrpflicht ein probates Mittel sei. “Das ist eine politische Entscheidung, die sorgfältig auf der Basis von Fakten und Argumenten gefällt werden muss.”

Meier erinnerte an die Erklärung der deutschen katholischen Bischöfe zum Krieg gegen die Ukraine aus dem Jahr 2022. Darin hatten die Bischöfe angemahnt, dass auch die Verbesserung der Lebensbedingungen in armen Ländern und eine entschlossene Klimapolitik sicherheitspolitische Aspekte hätten.

Zudem rief der Augsburger Bischof dazu auf, die Demokratie auch durch politisches Engagement zu verteidigen. Das Mindeste sei die Teilnahme an Wahlen, wovon mehr Menschen Gebrauch machen sollten, so Meier. Beeindruckt zeigte er sich von den vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in den vergangenen Wochen. “Viele Christen, auch Bischöfe waren dabei. Dies ist ein Hoffnungszeichen.”