Im Fall des verschwundenen Brustkreuzes von Papst Benedikt XVI. (1927-2022) gibt es ein Urteil. Ein 53-jähriger Tscheche muss wegen Diebstahls für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis.
Traunstein – Im Fall des verschwundenen Brustkreuzes von Papst Benedikt XVI. (1927-2022) gibt es ein Urteil. Ein 53-jähriger Tscheche muss wegen Diebstahls für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Amtsgericht im oberbayerischen Traunstein bestätigte am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) entsprechende Medienberichte vom Vorabend. Der Mann war demnach bereits mehrfach einschlägig vorbestraft. Das aktuelle Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das Kreuz war im Juni 2023 aus der Traunsteiner Stadtpfarrkirche Sankt Oswald entwendet worden und ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Laut Gericht sagte der Dieb jetzt, das Kreuz befinde sich bei einem Bekannten von ihm. Er wolle dafür sorgen, dass es bald nach Traunstein zurückkehre. Neben dem Kreuz nahm der Mann bei dem Diebstahl vor fast einem Jahr auch noch Bares aus der Geldkassette des Zeitschriftenverkaufsstandes in der Kirche mit. Insgesamt richtete er gut 2.000 Euro Schaden an.
Laut Staatsanwaltschaft Traunstein dient das Brustkreuz der religiösen Verehrung und hat für viele Gläubige einen sehr hohen ideellen Wert. Es sei etwa 10 bis 15 Zentimeter groß, aus vergoldetem Silber und mit diversen Edelsteinen besetzt. Der materielle Wert des Pektorale lasse sich nicht genau feststellen. Er betrage aber mindestens 800 Euro.
Das Bayerische Landeskriminalamt hat für Hinweise, die dazu führen, das päpstliche Brustkreuz zu finden, eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro ausgesetzt. Angaben dazu werden unter Telefon (0 89) 1 21 20 entgegengenommen.
Das Kreuz hatte der an Silvester 2022 gestorbene emeritierte Papst seiner früheren Heimatpfarrei vermacht. In der Kirche Sankt Oswald feierte Joseph Ratzinger, später Papst Benedikt XVI., 1951 seine Primiz, also seine erste offiziell in der Gemeinde gehaltene Messe nach seiner Priesterweihe.